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Mobiler KI-Roboter setzt Katheter punktgenau


Mobiler KI-Roboter setzt Katheter punktgenau

Innovation aus den USA soll eine bessere Erstversorgung für verunglückte Personen ermöglichen

"AI-Guide" in Aktion: Test des Injektionsroboters an künstlicher Haut (Foto: Nicole Fandel)

"AI-Guide" in Aktion: Test des Injektionsroboters an künstlicher Haut (Foto: Nicole Fandel)

Boston/Lexington (pte/18.03.2022/11:37) Ein tragbarer, von Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerter Roboter namens "AI-Guide" ermöglicht das gezielte Einführen eines Katheters vor Ort durch einen Notfallsanitäter. Entwickelt haben das System Experten der Human Health and Performance Systems Group http://bit.ly/3CPFH0e zusammen mit Ärzten des Center for Ultrasound Research and Translation am Massachusetts General Hospital (MGH) http://massgeneral.org .

Roboter überprüft sich selbst

Direkt nach dem Eintreffen der Sanitäter wird der Roboter, der mit einem Ultraschallgerät gekoppelt ist, auf den Körper des Verletzten gelegt, und zwar in die Nähe der Stelle, an der der Katheter eingeführt werden soll. Auf einem Display kann der Bediener des Geräts sehen, wohin genau er den Roboter führen muss. Ist die Zielstelle erreicht, wird er aufgefordert, einen Abzug zu betätigen. Daraufhin schießt eine Nadel in das Blutgefäß, in der Regel eine Ader im Oberschenkel. Der Roboter überprüft jetzt, ob diese an der richtigen Stelle sitzt und gibt dann den Weg frei für das Einführen eines Katheters, über den dann beispielsweise blutstillende Medikamente verabreicht werden können.

"Mithilfe von Transferlernen haben wir die Algorithmen an einem großen Datensatz von Ultraschalluntersuchungen trainiert, die von unseren klinischen Mitarbeitern am MGH erfasst worden waren", sagt Lars Gjesteby, Mitglied des Forschungs-Teams des Labors. "Die Bilder enthalten wichtige Orientierungspunkte der vaskulären Anatomie, einschließlich der Oberschenkelarterie und -vene." Diese Algorithmen würden die visuellen Daten interpretieren, die das Ultraschallgerät liefert. Tests hätten gezeigt, dass sowohl erfahrene Sanitäter als auch unerfahrene nach einer kurzen Einweisung das Gerät sicher bedienen können. Zum Platzieren brauchten die meisten weniger als zwei Minuten. Die Präzision, mit der die Nadel eingeführt wurde, entsprach der von erfahrenen Operateuren, heißt es.

 

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Desinfektionsmittel schlecht für Antibiotika


Desinfektionsmittel schlecht für Antibiotika

Forscher der Macquarie University raten vom Einsatz im Haushalt ab und warnen vor Resistenzen

Desinfektionsmittel: potenziell schädlich (Foto: Alexandra_Koch, pixabay.com)

Desinfektionsmittel: potenziell schädlich (Foto: Alexandra_Koch, pixabay.com)

Sidney (pte/18.11.2021/06:05) Handelsübliche Desinfektionsmittel können die Wirksamkeit von Antibiotika mindern und sogar eine Antibiotika-Resistenz bei Bakterien auslösen. Laut einer neuen Studie der Macquarie University http://mq.edu.au sind Desinfektionsmittel daher nicht immer sinnvoll und sollten im Haushalt sowie bei der Körperpflege eher sparsam eingesetzt werden.

Antimikrobielle Resistenz

Antimikrobielle Resistenz, also die Fähigkeit von Mikroorganismen, antimikrobiellen Behandlungen zu widerstehen, ist ein wachsende Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit. Sie hat zur Folge, dass Antibiotika-Behandlungen wirkungslos bleiben, was ein ernst zu nehmendes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt.

Die größten Übeltäter sind hier sogenannten ESKAPE-Erreger, eine resistente Bakteriengruppe, die auch als Krankenhauskeime bekannt sind. Diese Erreger sind vor allem für Menschen mit ohnehin geschwächtem Immunsystem gefährlich und können lebensbedrohliche Krankheiten wie Sepsis, Wundinfektionen und Lungenentzündungen auslösen. Behandelt werden sie mit Aminoglykosid-Antibiotika, die laut den Studienergebnissen bei falscher Anwendung zu einer Antibiotika-Resistenz der Bakterien führen können.

Anwendung mit Bedacht

Die Studie untersucht erstmals den Einfluss handelsüblicher Desinfektionsmittel mit Benzalkoniumchlorid (BAC) auf das Verhalten der Bakterien bei der Behandlung mit Aminoglykosid-Antibiotika. BAC ist ein Biozid-Desinfektionsmittel, das für seine nicht toxischen Eigenschaften bekannt ist und im Gesundheitswesen, der Lebensmittelsicherheit und der Landwirtschaft breiten Einsatz findet. Enthalten ist es außerdem in medizinischen Produkten wie Wunddesinfektionsmitteln, antibakteriellen Augen- und Ohrentropfen sowie in antibakteriellen Desinfektionstüchern.

Laut den Ergebnissen mindert BAC die Wirksamkeit von Antibiotika, da es sie daran hindert in die Bakterienzellen einzudringen. Insbesondere geringe Konzentrationen sind gefährlich, da die Bakterien nicht getötet werden, sondern sich an das Desinfektionsmittel gewöhnen und im Nachhinein auch eine Resistenz gegen das Aminoglykosid-Antibiotika aufweisen können.

Die Wirksamkeit von Antibiotika war auch dann geringer, wenn wenig BAC zur gleichen Zeit eingenommen oder angewandt wurde - etwa bei einer Antibiotika-Therapie und gleichzeitiger Einnahme von antibakteriellen Augentropfen. Die Forscher betonen, dass dringend weitere Forschung dazu notwendig ist, wie sich diese Produkte möglichst effektiv einsetzen lassen, ohne dabei die Antibiotikaresistenz von Bakterien zu fördern.

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Training am Abend verschlechtert Schlaf


Training am Abend verschlechtert Schlaf

Pause bis zum Zubettgehen sollte laut Wissenschaftlern aber mindestens zwei Stunden dauern

Frimpong und Mograss bei einem Test im Schlaflabor (Foto: concordia.ca)

Frimpong und Mograss bei einem Test im Schlaflabor (Foto: concordia.ca)

Montreal (pte/30.09.2021/06:15) Intensiver Sport kurz vor dem Zubettgehen verschlechtert den Schlaf, so Forscher der Concordia University http://concordia.ca . Wer sich dagegen am frühen Abend sportlich betätigt, schläft wie ein Murmeltier. Emmanuel Frimpong und Melodee Mograss haben 15 Studien von Fremdautoren ausgewertet, um zu ermitteln, wie sich eine Runde intensiven Trainings auf junge und gesunde Erwachsene mittleren Alters in den Stunden vor dem Schlafengehen auswirkt.

Viele Variablen berücksichtigt

"Als wir die Veröffentlichungen zu diesem Thema überprüften, stellten wir fest, dass es viele unterschiedliche Ergebnisse gab. Einige hingen von der Tageszeit ab, zu der trainiert wurde, andere vom Fitness-Niveau der Teilnehmer einer Studie oder sogar von der Art der Übung", so Mograss. Die Forscher haben eine statistische Analyse durchgeführt, die Variablen wie den Zeitpunkt des Trainings - am frühen oder späten Abend - und die Zeit zwischen dem Ende des Trainings und der Bettzeit - weniger als zwei Stunden, etwa zwei Stunden oder zwei bis vier Stunden - wurden berücksichtigt.

Eine weitere Variable war das Fitness-Niveau der Teilnehmer (eher schlapp oder körperlich aktiv), die Schwellenintensität sowie die Dauer der Übungen. Die Forscher haben auch analysiert, wie bestimmte Arten von Bewegung den Schlaf beeinflussten. "Insgesamt zeigte unsere Analyse, dass es Schlafvorteile gibt, wenn das Training zwei Stunden vor dem Schlafengehen endete. Diese Teilnehmer konnten besser einschlafen und schliefen auch länger", sagt Frimpong. Genau das Gegenteil zeigte sich, wenn das Training weniger als zwei Stunden vor dem Zubettgehen endete.

Indoor Cycling liefert Einschlaf-Boost

Indoor Cycling reduziert die Zeit, in der man wachliegt, und wirkt sich positiv auf den erholsamen Tiefschlaf aus, zeigt die Analyse. Besonders intensives Training verringerte die Dauer des Rapid-Eye-Movement-Schlafs, bei dem sich die Augen unter den geschlossenen Lidern bewegen. In dieser Schlafphase sind Träume häufig. "Jeder sollte sich an einen konsistenten Trainingsplan halten, da auch das Training zu verschiedenen Zeiten am Abend Schlafstörungen verursachen kann", empfiehlt Frimpong abschließend.

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Impfverweigerer kosten 180 Mio. Euro


Impfverweigerer kosten 180 Mio. Euro pro Woche

Behandlungsausgaben könnten von 10.200 Euro auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigern

Corona-Patien: Ungeimpfte sind Kostentreiber (Foto: Tho-Ghe, pixabay.com)

Corona-Patien: Ungeimpfte sind Kostentreiber (Foto: Tho-Ghe, pixabay.com)

Kiel/Berlin (pte/21.10.2021/12:51) Bleibt es in Deutschland bei der geringen Corona-Impfquote von 66 Prozent, drohen dem Gesundheitssystem im Winter Ausgaben von bis zu 180 Mio. Euro pro Woche für die stationäre Behandlung von Ungeimpften. Dies geht aus Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) http://ifw-kiel.de und des Robert Koch-Instituts http://rki.de hervor.

Delta-Variante als Haupttreiber

Der Anteil Ungeimpfte in stationären Corona-Behandlungen liegt seit drei Monaten bei fast 85 Prozent und kostete das deutsche Gesundheitssystem für die Monate August und September rund 180 Mio. Euro. Sollte sich die prognostizierte 7-Tage-Inzidenz von 400 pro 100.000 Einwohnern bewahrheiten, könnten die Ausgaben im Winter auf bis zu 180 Mio. Euro pro Woche steigen.

Das liegt laut den Experten daran, dass diesen Winter das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben und eben an der weiterhin geringen Impfquote. "Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch COVID-19 gerechnet werden", so Lena Merkel, Co-Autorin und Expertin für globale Gesundheitsökonomie beim Institut für Weltwirtschaft Kiel.

Des Weiteren rechnen die Autoren mit einer Steigerung der Behandlungskosten, da die Intensivbetten zunehmend mit jüngeren Patienten belegt werden, deren höhere Überlebenschancen die Behandlungszeit verlängern. Die Behandlungsausgaben könnten so von durchschnittlich 10.200 Euro Ausgaben in der Spitzenkategorie auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigen.

"Belastung wäre vermeidbar gewesen"

"Viele Daten fehlen uns noch. Beispielsweise die der Patienten, deren Behandlung aufgrund der überfüllten Intensivstationen ausgefallen ist. Es ist anzunehmen, dass diese Belastung für das Gesundheitssystem vermeidbar gewesen wäre, wenn sich mehr Erwachsene für eine Impfung entschieden hätten", meint Merkel.

Die Forscher betonen, dass bei Lockerungen und Präventionsmaßnahmen für Geimpfte die weiterhin hohe Zahl an Ungeimpften nicht außer Acht zu lassen ist. Auch das Auslaufenlassen der kostenlosen Corona-Schnelltests, die bisher signifikant zur Erfassung des Pandemieverlaufs beigetragen haben, ist laut Merkel ein großer Fehler.

"Wir müssen neue Anreize schaffen, um die Impfquote zu erhöhen. Dazu gehört eine Kommunikation auf viel persönlicherer Ebene, um beispielsweise etwaige Unsicherheiten zu klären. Fraglich ist, wie viel man mit Verboten erreicht und auch bei monetären Anreizen wie in den USA müsste man sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis anschauen. Auch ist unsicher, welche Signalwirkung das hat und ob man damit überhaupt den gewünschten Effekt erzielen könnte", meint Merkel.

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Fake News behindern Umstieg auf E-Zigaretten


Fake News behindern Umstieg auf E-Zigaretten

Britische und US-amerikanische Wissenschaftler beklagen Hindernis bei der Raucherentwöhnung

E-Zigarette: bei Raucherentwöhnung hilfreich (Foto: Lindsay Fox, pixabay.com)

E-Zigarette: bei Raucherentwöhnung hilfreich (Foto: Lindsay Fox, pixabay.com)

Bristol/Philadelphia (pte/06.09.2021/06:15) Erwachsene Raucher in Großbritannien und den USA, die überlegen, E-Zigaretten zu nutzen, verzichten darauf, wenn ihnen in Tweets fälschlich mitgeteilt wird, dass die Geräte schädlicher sind als herkömmliche Zigaretten. Das haben Forscher der University of Bristol http://bristol.ac.uk und der University of Pennsylvania (Penn State) http://upenn.edu festgestellt.

2.400 Raucher befragt

Während bisherige Studien die aktuelle Wahrnehmung von E-Zigaretten-Schäden untersucht haben, ist wenig über die Folgen von Fake News in sozialen Medien auf den Gebrauch von E-Zigaretten bekannt. In dieser von Cancer Research UK http://cancerresearchuk.org finanzierten Studie haben die Forscher 2.400 erwachsene Raucher, die derzeit keine E-Zigaretten nutzen, über die Auswirkungen von Fehlinformationen auf Twitter über Schäden durch E-Zigaretten befragt.

Die Befragten wurden davon abgehalten, die Verwendung von E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung in Betracht zu ziehen, nachdem sie Tweets ausgesetzt waren, dass E-Zigaretten genauso schädlich oder schädlicher sind als Rauchen, so das Ergebnis. Umgekehrt zeigte sich, dass Raucher ermutigt werden können, E-Zigaretten zu verwenden und sie im Gegensatz zu normalen Zigaretten als weniger schädlich zu betrachten, nachdem sie ebenfalls falschen Tweets ausgesetzt waren, nach denen E-Zigaretten völlig harmlos sind.

Infos richtig bewerten

"Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie zeigen, dass Fehlinformationen über E-Zigaretten die Bemühungen behindern können, die gesundheitliche Belastung von Rauchern zu reduzieren", sagt Any Tan, Assistenzprofessor an der Penn State und Direktor des Health Communication and Equity Lab. Caroline Wright von der medizinischen Fakultät der University of Bristol appelliert an die Raucher zu berücksichtigen, "dass E-Zigaretten zwar nicht völlig harmlos sind, ihre kurzfristigen Gesundheitsrisiken jedoch erheblich geringer sind als das Rauchen normaler Zigaretten".

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