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Unternehmen bereichern sich an der Armut


Unternehmen bereichern sich an der Armut

Bonita Meyersfeld von der University of the Witwatersrand für Einhaltung von Menschenrechten

Stamm: Großunternehmen profitieren von Schwäche der Entwicklungsländer (Foto: pixabay.com)

Stamm: Großunternehmen profitieren von Schwäche der Entwicklungsländer (Foto: pixabay.com)

Johannesburg (pte/18.11.2024/06:15)

Große Unternehmen profitieren von Armut in den Ländern der Dritten Welt und sind zeitgleich nicht verpflichtet, die Menschenrechte zu wahren, klagt Bonita Meyersfeld von der University of the Witwatersrand (https://www.wits.ac.za/ ). "Das muss sich ändern. Das Völkerrecht kann Unternehmen nicht länger von der Haftung für Menschenrechtsverletzungen ausnehmen, einschließlich solcher, die durch Armut verursacht werden", unterstreicht die Forscherin in "The Conversation".

1,3 Mrd. leben in Armut

Die internationalen Menschenrechtsnormen müssten weiterentwickelt werden, um multinationalen Unternehmen direkte Pflichten zur Linderung der Armut in den Entwicklungsländern aufzuerlegen, in denen sie tätig sind. Schätzungen zufolge leben der Fachfrau nach bis zu 1,3 Mrd. Menschen in Armut, mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung, die überwiegende Mehrheit davon im globalen Süden.

"Selbst wenn sie nicht direkt für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, könnten multinationale Unternehmen mitschuldig sein." Sie neigten dazu, Entwicklungsländer wegen ihrer billigen Arbeitskräfte, natürlichen Ressourcen und schwachen Regulierungsrahmen auszubeuten. "Mit anderen Worten: Unternehmen profitieren von Armut", schreibt Meyersfeld. Die internationalen Menschenrechtsgesetze müssten weiterentwickelt werden, um die Armut im globalen Süden zu mildern, indem Unternehmen, die von der Armut profitieren, Pflichten auferlegt würden. Einige Unternehmen hätten den "perversen Vorsatz", Gemeinschaften arm zu halten. Das Völkerrecht müsse dazu beitragen, diesen Zustand zu beenden.

Ungleichgewicht der Macht

Viele Staaten, insbesondere in Entwicklungsländern mit hoher Armut, sind auf ausländische Investitionen angewiesen. Das führt der Wissenschaftlerin zufolge zu einem Machtungleichgewicht zwischen Staaten und Unternehmen. Letztere könnten günstige Investitionsbedingungen verlangen, einschließlich der Lockerung von Gesetzen, die die Menschenrechte schützen sollen.

"Letztendlich zielt mein Vorschlag darauf ab zu überprüfen, was wir als faire und gerechte Wirtschaft betrachten. Es wird sich nichts ändern, wenn nur Staaten völkerrechtliche Verpflichtungen haben. Der globale Wirtschaftsmarkt ist weder frei noch fair. Er hat die schwersten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit verursacht. Das internationale Menschenrecht muss sich damit befassen", schließt Juristin Meyersfeld.

 

(Ende)
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Medien bauschen Ereignisse zu Krisen auf


Medien bauschen Ereignisse zu Krisen auf

Norwegische Universität für Wissenschaft und Technik: Geld und Macht spielen wichtige Rolle

Stefan Geiß: Für den Forscher sind viele Krisen lediglich Ereignisse.

Trondheim (pte/18.11.2024/06:10)

Die Welt scheint von immer mehr Krisen geplagt zu sein, zumindest laut den Medien. "Finanzkrise, europäische Schuldenkrise, Migrationskrise, COVID-19-Pandemie, der Einmarsch in der Ukraine, der Krieg im Gazastreifen und so weiter. Die Welt scheint von einer existenziellen Krise in die nächste zu stolpern und sich kaum von einer zu erholen, bevor die nächste einschlägt", so Stefan Geiß von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik (https://www.ntnu.edu/ ) (NTNU).

Berichte aus 235 Jahren analysiert

Um herauszufinden, ob es heute tatsächlich mehr Krisen gibt als früher, hat das Team die Krisenberichterstattung in der in London erscheinenden Tageszeitung "The Times" über einen Zeitraum von 235 Jahren untersucht. "Wir haben mehr als 1.000 verschiedene Krisenereignisse identifiziert, die zu großen Nachrichtenwellen führten. Am häufigsten waren Regierungskrisen, geopolitische Krisen, wirtschaftliche Krisen, Epidemien und Katastrophen", sagt Geiß.

Krisenereignisse seien "etwas häufiger" geworden. "Die Zunahme der Verwendung von Krisenrhetorik ist allerdings viel stärker als die Zunahme der Häufigkeit von Krisen", meint Geiß. Mit anderen Worten: Krisenrhetorik wird viel häufiger verwendet als früher, aber nicht alles davon führe zu spürbaren Nachrichtenwellen. Krisenrhetorik in einzelnen Artikeln erzeugt nicht unbedingt das Gefühl einer öffentlichen Krise oder löst eine Welle der Berichterstattung über die Situation aus, die alle betrifft.

Interessengruppen üben Druck aus

Der Eindruck, in der Neuzeit gebe es mehr Krisen als früher, beruht laut den NTNU-Forschern auf bestimmten Fakten. Interessengruppen übten Druck auf Medien aus, damit diese etwas als Krise wahrnehmen. Es gebe immer mehr dieser Gruppen, und sie seien professioneller geworden. Daher sei es für die Medien einfacher geworden, Ereignisse als Krisen darzustellen, die in der Vergangenheit wahrscheinlich ignoriert oder als weniger schwerwiegend angesehen worden wären.

Wenn etwas als Krise wahrgenommen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit Macht und Autorität mehr Geld für den Bereich bereitstellen. Und je mehr Macht die Nachrichtenmedien erhalten, desto relevanter würden sie. Da der Wettbewerb zunehme und Medienunternehmen einen größeren Teil ihrer Einnahmen selbst erwirtschaften müssten, könne es verlockend sein, über wirkliche und vermeintliche Krisen zu berichten, um Aufmerksamkeit und Einnahmen zu generieren.

"Die meisten Menschen nehmen Ereignisse allerdings nicht immer als Krise wahr, selbst wenn die Medien sie als solche darstellen", mahnt Geiß. Die scheinbaren Krisen lenkten die Aufmerksamkeit von Themen ab, die genauso wichtig sein können. Dabei gehe es um besorgniserregende gesellschaftliche Entwicklungen, wie die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in vielen Ländern oder große humanitäre Krisen, die sich im Laufe der Zeit allmählich entwickelt haben.

 

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Fachjournalist des Jahres 2019


Fachjournalist des Jahres 2019

Christoph Seyerlein sichert sich den ersten Platz

Christoph Seyerlein ist Fachjournalist des Jahres 2019 (Foto: Markus Nass)

Christoph Seyerlein ist Fachjournalist des Jahres 2019 (Foto: Markus Nass)

Berlin/Würzburg (pts/23.05.2019/14:00) Der "Fachjournalist des Jahres 2019" steht fest: Christoph Seyerlein holte sich mit seinem Beitrag "Heute Palast, morgen Ballast?", erschienen in der Fachzeitschrift "kfz-betrieb" (Vogel Communications Group), den ersten Platz. Seyerlein erhielt die Auszeichnung "Karl Theodor Vogel Preis der Deutschen Fachpresse - Fachjournalist des Jahres" am Abend des 22. Mai auf dem Kongress der Deutschen Fachpresse in Berlin.

"Christoph Seyerlein gelingt es in seinem ausführlichen Text, das Thema aus der Perspektive eines absoluten Branchen-Insiders zu beleuchten - dabei verliert er aber nie den Blick für das große Ganze. Er hat intensiv recherchiert und liefert seinen Lesern exklusiven Stoff. Seinen sehr dichten Text hat er zudem mit versierter Verve geschrieben - ohne jedoch die gebotene Sachlichkeit zu verlieren", begründet der Juryvorsitzende Prof. Dr. Lutz Frühbrodt.

Platz zwei erhielt Dr. Nina Drexelius für ihren Beitrag "Die Saatbombe" in "Das Hebammenforum" (Deutscher Hebammenverband DHV). Der dritte Preis ging an Roland Pimpl, der mit dem Beitrag "Liebes Tagebuch ... 03.05.2035", erschienen in "Horizont" (dfv Mediengruppe).

Mit dem Preis zeichnet die "Deutsche Fachpresse" gemeinsam mit der "Karl Theodor Vogel Stiftung" (Würzburg) seit 2005 die besten fachjournalistischen Beiträge aus. Sie stellen aktuelle Fach- und Branchenthemen hervorragend recherchiert sowie beispielhaft sprachlich, stilistisch und visuell mit hohem Leser- und Branchennutzen dar. Die drei Siegerbeiträge ermittelte eine zehnköpfige Jury unter Vorsitz von Professor Dr. Lutz Frühbrodt, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, aus einer großen Zahl an Einsendungen.

"Ich freue mich sehr über die Entscheidung der Jury. Wir sind stolz darauf, dass der amtierende ,Fachjournalist des Jahres' aus unserem Hause kommt. Denn fachjournalistische Qualität spielt für unsere Produkte und Medienmarken mehr denn je eine wichtige Rolle", betont Vogel-CEO Matthias Bauer.

Vogel Communications Group ist einer der führenden Dienstleister für B2B-Kommunikation im deutschsprachigen Raum. Hauptsitz ist Würzburg. Mit vier Agenturen am Berliner Standort bietet die Gruppe umfassende Kommunikationskompetenzen. Die Angebote der Gruppe reichen von Fachmedien, Corporate Publishing, Social-Media-Services, PR, Messedienstleistungen, Netzwerken und Communitys bis zu Market Intelligence & Insights sowie einem hauseigenen Kongresszentrum. Die Publishingbereiche führen 100+ Fachzeitschriften, 100+ Webportale, 100+ Business-Events sowie zahlreiche mobile Angebote und internationale Aktivitäten. Die Print- und Digital-Medien eröffnen den Zugang in 14 Branchen in den fünf Wirtschaftsfeldern Industrie, Automobil, Informationstechnologie, Recht/Wirtschaft/Steuern und B2B-Kommunikation.

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Coronavirus: Iran droht wirtschaftlicher Kollaps


Coronavirus: Iran droht wirtschaftlicher Kollaps

Zwangsläufige Aufhebung von Schutzmaßnahmen könnte zweite Infektionswelle auslösen

Iran: Coronavirus zerstört Wirtschaft (Foto: pixabay.com, FarkhodVakhob9TJK9)

Iran: Coronavirus zerstört Wirtschaft (Foto: pixabay.com, FarkhodVakhob9TJK9)

Kiel (pte/24.04.2020/13:55) Dem Iran droht aufgrund des Coronavirus ein massiver wirtschaftlicher Kollaps und politisches Chaos. Das Nahost-Land ist eines der weltweit am stärksten vom Virus betroffenen Länder und die Sanktionen der USA machen seine Bekämpfung äußerst schwierig. Die EU muss jetzt mehr Verantwortung zeigen, um die diplomatischen Beziehungen zum Iran nicht zu ruinieren, heißt es in einer Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de .

"EU muss vermitteln"

"Die EU muss sich bewusst sein, dass sie eine vermittelnde Rolle bei den Verhandlungen im Nuklear-Deal mit dem Iran spielen muss. Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran sind schon vor der Krise bergab gegangen. Ohne Unterstützung in dieser massiven Krise werden sie sich noch verschlechtern. Die EU muss dem Iran und auch anderen Entwicklungsländern mit Krediten helfen und Handelsrestriktionen aufheben", erklärt IfW-Handelsforscherin Katrin Kamin auf Nachfrage von pressetext.

Mit mehr als 80.000 Infektionen und über 5.000 Toten leidet der Iran massiv unter dem Coronavirus. Aus Angst vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch hat das Land nun seine Schutzmaßnahmen gelockert. Das kann laut dem IfW aber eine zweite Welle an Infektionen verursachen. Gepaart mit dem überlasteten Gesundheitssystem und der bereits äußerst geschwächten Wirtschaft könnten die Auswirkungen verheerend sein, warnen die Experten.

Vertrauensverlust droht

Besonders schwerwiegend sind die Sanktionen der USA. Diese bedeuten zusätzliche bürokratische Hürden beim Import von Medizin- und deren Zwischenprodukte, die zur Bekämpfung des Virus benötigt werden. Außerdem werden Finanztransaktionen, die auch humanitäre Hilfe mit einschließen, erschwert.

Die EU sollte die Kreditanfrage des Iran beim Internationalen Währungsfonds unterstützen und sich für den freien Handel von wichtigen Medizinprodukten stark machen. "Sie muss dem Iran wieder als Handelspartner zur Verfügung stehen. Ansonsten droht das Land sein Vertrauen in das Wohlwollen westlicher Regierungen zu verlieren und diplomatische Lösungen im Streit um das Atomabkommen dürften immer schwieriger werden", so Kamin.

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