Umwelt und Tierwelt

Klimawandel vergiftet Reis zusehends mit Arsen


Klimawandel vergiftet Reis zusehends mit Arsen

Insbesondere bei erhöhten Temperaturen nehmen Pflanzen mehr von dem Schadstoff auf

Traditionelles Reisfeld in Kambodscha (Foto: Mark Stone, washington.edu)

Traditionelles Reisfeld in Kambodscha (Foto: Mark Stone, washington.edu)

Seattle (pte/06.12.2019/06:05) Der Klimawandels führt zu einer immer größeren Ansammlung von Arsen in Reiskörnern, wie Forscher der University of Washington http://washington.edu ermittelt haben. Arsen führt in höheren, aber noch nicht tödlichen Dosen zu Krebs. "Wir wissen, dass bei höheren Temperaturen mehr Arsen in den oberen Bodenschichten gelöst wird", sagt Rebecca Neumann, Assistenzprofessorin an der Ingenieursfakultät.

Vier Temperaturen getestet

Die US-Wissenschaftler haben im Labor mit Böden mit relativ geringem Arsen-Gehalt gearbeitet und dabei festgestellt, dass höhere Temperaturen zu einer höheren Giftkonzentration in den Reiskörnern führen. Sie erreichten bereits gesundheitsgefährdende Mengen, so die Fachleute. Ließen sich diese Ergebnisse auf Reis übertragen, der normal angebaut wird, verschärfe sich das Problem.

Den Ackerboden hat Neumann aus Davis in Kalifornien bezogen. Die Versuche fanden in Klimakammern in Seattle statt. Das Forscherteam arbeitete mit vier verschiedenen Temperaturen. Eine Charge wuchs bei der in Kalifornien üblichen Durchschnittstemperatur von 25 Grad Celsius. In den anderen Kammern herrschten Temperaturen von 28, 30,5 und 33 Grad. Nachts senkten die Forscher die Temperaturen um zwei Grad ab. Je höher die Temperatur war, desto mehr Arsen lagerten die Pflanzen ein, und zwar in all ihren Teilen.

Fatale Anreicherung aus Boden

Arsen findet sich natürlicherweise in Ackerböden. In Regionen, in denen arsenhaltiges Wasser zur Bewässerung genutzt wird oder einst arsenhaltige Herbizide wurden, ist die Konzentration besonders hoch. Reis wird auf überfluteten Feldern angebaut. Das Wasser löst das Arsen aus dem Boden und die Pflanzen nehmen es auf.

(Ende)
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Firmen versagen beim Klimaschutz kläglich


Firmen versagen beim Klimaschutz kläglich

Vier von fünf Unternehmen weltweit erreichen die Ziele des Pariser Abkommens bis 2050 nicht

Luftverschmutzung: Unternehmen versagen kläglich (Foto: pixabay.com, denfran)

Luftverschmutzung: Unternehmen versagen kläglich (Foto: pixabay.com, denfran)

London/München (pte/27.09.2019/06:00) Vier von fünf global tätigen Unternehmen werden bis zum Jahr 2050 die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens nicht erreichen. Das ergibt eine Studie des Datenanalyseunternehmens Arabesque http://arabesque.com . Laut Andreas Feiner, dem Leiter für Umweltforschung bei Arabesque, könnten viele trotzdem Schritte für den Klimaschutz setzen, deren Ausmaß jedoch nicht offenlegen, um Investoren nicht abzuschrecken.

Viele nur bis 2030 gewappnet

"Für immer mehr Menschen ist es wichtig, dass Unternehmen neben ihrem Geschäftszweck auch etwas für die Umwelt tun. Diese Entwicklung hat durch Aktivisten wie Greta Thunberg massiv an Fahrt aufgenommen. Wenn Firmen nicht ehrlich in den Klimaschutz investieren, wird das durch soziale Medien sichtbar und sie werden an den Pranger gestellt. Unternehmen können sich dieser Thematik nicht stillschweigend entziehen", meint Anne M. Schüller, Businesscoach und Expertin für Loyalitätsmanagement http://anneschueller.de , im pressetext-Interview.

Für die Studie hat Arabesque die Klimaschutzpläne von 3.000 börsennotierten Firmen untersucht. Die Analysten erstellten eine Bewertungsskala, die jedem Unternehmen einen Messwert in Grad Celsius zuteilt. Dieser Wert repräsentiert, wie stark die globale Erwärmung zunimmt, wenn alle anderen Unternehmen weltweit die gleichen Pläne für den Klimaschutz verfolgen würden wie der bewertete Konzern.

Das Pariser Klimaabkommen sieht eine Reduzierung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius vor. Von den 200 größten Unternehmen sind zwar zwei Drittel bis zum Jahr 2030 auf dem richtigen Weg, bei den Plänen für das Jahr 2050 sind es jedoch nur noch 18 Prozent davon. Mehr als ein Viertel der untersuchten Konzerne würden die globale Erwärmung auf 2,7 Grad Celsius treiben.

Zu wenig Transparenz bei Plänen

Es stellte sich auch heraus, dass nur 18 Prozent der analysierten Unternehmen konkrete Pläne öffentlich genmacht haben, die mit den im Abkommen definierten Zielen übereinstimmen. Mehr als ein Drittel der 200 weltweit größten Konzerne legen noch immer nicht das Ausmaß ihrer Treibhausgasemissionen offen. Laut Schüller ist diese Verweigerung auf Dauer schädlich für Unternehmen.

"Durch Maßnahmen zum Klimaschutz gewinnen Unternehmen Pluspunkte bei kaufkräfitgen Kunden. Wenn sie das aber nicht tun, werden sich auf Dauer viele von ihnen abwenden. Es werden auch viele junge Talente als Angestellte ausbleiben, weil diese ebenfalls darauf achten, dass ihr Arbeitgeber den Umweltschutz ernst nimmt", warnt Schüller.

(Ende)
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Klimawandel kostet Wirtschaft 970 Mrd. Dollar

Klimawandel kostet Wirtschaft 970 Mrd. Dollar

Umfrage von Carbon Disclosure Project: Konzerne erwarten zunehmende gesetzliche Regulierung 

Erde im Umbruch: Klimawandel kostet Geld (Foto: TheDigitalArtist, pixabay.com)

Erde im Umbruch: Klimawandel kostet Geld (Foto: TheDigitalArtist, pixabay.com)

London (pte/04.06.2019/13:30) Die 215 führenden Konzerne der Welt beziffern das wirtschaftliche Risiko des Klimawandels auf das eigene Geschäft laut einer Umfrage des Carbon Disclosure Project (CDP) http://cdp.net auf über 970 Mrd. Dollar. Besonders besorgniserregend ist der Umstand, dass die befragten Unternehmen den Großteil der prognostizierten Kosten bereits in den kommenden fünf Jahren anfallen sehen.

7.000 Unternehmen befragt

Konkret hat die im Jahr 2000 in London gegründete Non-Profit-Organisation Daten und Einschätzungen von beinahe 7.000 Unternehmen gesammelt und entsprechend ausgewertet. Zu den Big Playern gehören weltumspannende Großunternehmen wie Apple und Microsoft, Lebensmittelriese Nestlé, Chemiegigant BASF, Bayer, die Allianz, BMW oder auch Adidas.

Der Klimawandel wird von den Managern verstärkt als größte Herausforderung dieses Jahrhunderts angesehen. Wegen erwartbarer höherer Preise für die Emission von Treibhausgasen und damit einhergehender gesetzlicher Regulierungen sehen viele Unternehmen immer stärkere finanzielle Belastungen auf sich zukommen. Laut den CDP-Berechnungen könnte dies für die Großen 500 Mrd. Dollar bedeuten. Abschreibungen auf nicht mehr rentable Geschäftszweige sollen dem CDP zufolge 250 Mrd. Dollar ausmachen.

(Ende)
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Alpenflora reagiert zu spät auf Klimawandel


Alpenflora reagiert zu spät auf Klimawandel

Keine der in einer Studie aus Wien untersuchten 135 Pflanzenarten ist ohne Verzögerung gefolgt

Alpenmargerite am Berg Similaun in Italien (Foto: univie.ac.at/Stefan Dullinger)

Alpenmargerite am Berg Similaun in Italien (Foto: univie.ac.at/Stefan Dullinger)

Wien (pte/20.09.2019/12:30) Die Natur reagiert mit "Verspätung" auf den Klimawandel und die einhergehenden höheren Temperaturen. Das trifft sowohl auf das Aussterben von Populationen an inzwischen zu warmen Standorten als auch auf das Besiedeln ehemals zu kalter Plätze zu. Verzögertes Aussterben ist vor allem bei Arten der höchsten Lagen verbreitet, wie Forscher der Universität Wien http://univie.ac.at herausgefunden haben.

Großteil noch am "falschen" Ort

"60 Prozent der Arten sind noch auf Flächen zu finden, die ihnen klimatisch nicht mehr zusagen, 38 Prozent haben nicht alle Flächen besiedelt, die inzwischen ein geeignetes Klima bieten würden, und nur für sieben Prozent haben wir keine Indizien für Verzögerungen in die eine oder in die andere Richtung beobachtet", resümiert Sabine Rumpf vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien.

Die Wiener Forscher haben zusammen mit Kollegen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft http://wsl.ch auf über 1.500 Untersuchungsflächen in den Alpen die Florenveränderungen zwischen den Jahren vor 1970 und den Jahren 2014/15 verglichen und die beobachteten Änderungen mit jenen verglichen, die aufgrund des Klimawandels zu erwarten gewesen wären. Die Resultate zeigen, dass fast keine der im Detail untersuchten 135 Pflanzenarten dem Klimawandel ohne Verzögerung gefolgt ist.

Mensch unterschätzt Klimawandel

"Verzögerte Anpassung bedeutet, dass wir auf der Basis heutiger Beobachtungen dazu tendieren, das volle Ausmaß der Konsequenzen des Klimawandels zu unterschätzen. Problematisch ist das besonders dort, wo Populationen aufgrund der bereits heutigen klimatischen Bedingungen erst in der Zukunft, vielleicht erst in Jahrzehnten aussterben werden", fasst der Wiener Forscher Stefan Dullinger die Studienergebnisse zusammen.

Diese "Aussterbeschuld" verteile sich nicht zufällig über Arten und Landschaften, sondern sei unter den Arten der höchsten Lagen besonders verbreitet. Genau diese Arten gelten den Experten nach auch als diejenigen, die am meisten unter dem Klimawandel leiden (werden), weil sie kaum mehr Ausweichmöglichkeiten in höhere Regionen haben. Je größer das Risiko für eine Art, desto langsamer scheint sich diese Bedrohung daher zu realisieren.

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Tokio testet Live-Prognose für Hochwasser

Tokio testet Live-Prognose für Hochwasser

Innovatives Hightech-System "S-uiPS" soll Todesfälle und Infrastrukturschäden reduzieren

Tokio bei Regen: Neues System rettet Leben (Foto: unsplash.com, Benjamin Hung)

Tokio bei Regen: Neues System rettet Leben (Foto: unsplash.com, Benjamin Hung)

Tokio (pte/23.05.2019/06:10) Experten der Waseda University http://waseda.jp/top/en und der University of Tokyo http://u-tokyo.ac.jp/en haben mit "S-uiPS" ein System entwickelt, das die Gefahr von Todesfällen und Schäden an kritischer Infrastruktur bei Regenfällen und Überschwemmungen reduzieren soll. Die Technologie, die zurzeit in Tokio getestet wird, greift auf Daten zu städtischen Gebäudestrukturen, Abwasserkanälen, Verkehrswegen, Flüssen und aktuellen Wettervorhersagen zurück, um Echtzeit-Prognosen zu erstellen und rechtzeitig vor Schwachstellen zu warnen.

Flutkatastrophe miterlebt

"Die Risiken, die mit starken Regenfällen einhergehen, sind aufgrund des Klimawandels auf ein noch nie dagewesenes Maß angestiegen", zitiert die "Japan Times" Masato Sekine, Professor an der Waseda University. Was ein derartiges Wetterereignis anrichten kann, habe der Experte für Hydraulik und Flußingenieurwesen bei einer Flutkatastrophe nahe der Start Tokai im Jahr 2000 persönlich miterlebt. "Wenn so etwas in Tokio passieren sollte, wäre das verheerend. Ich habe mit diesem Projekt angefangen, weil ich meinen Teil dazu beitragen wollte, Risiken zu reduzieren", betont der Forscher.

"Unser neues System zeigt eine detaillierte Karte auf dem Bildschirm, die konstant aktualisiert wird. Das soll es Verwaltungsbehörden und Personen helfen, kritische Entscheidungen zu treffen", erklärt Sekine. Oft gehe es etwa darum, so schnell wie möglich zu klären, ob bestimmte Straßenabschnitte und Gehwege gesperrt werden müssten. "Überschwemmungen können Menschen vor allem an zwei Orten das Leben kosten: Unterführungen und in unterirdischen Plätzen. Es ist daher ungemein wichtig zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um diese Orte zu sperren", unterstreicht der Wissenschaftler.

Schneller und genauer

Das S-uiPS-System, das Sekine mit Unterstützung von Kollegen der University of Tokyo entwickelt hat, soll wesentlich schneller und genauer arbeiten als alle ähnlichen bisher verfügbaren Technologien. "Unser Ansatz basiert auf einer Echtzeit-Analyse verschiedenster Daten - unter anderem auch vom Verkehrsministerium und der Meteorological Agency. Das ermöglicht uns einen genauen Blick, der 30 Minuten in die Zukunft reicht", erläutert der Experte.

Ob das System diese Vorteile auch in der Praxis ausspielen kann, wird im Laufe der kommenden Monate in Tokio getestet. "Wir hoffen, dass unser Prognosemodell dann spätestens bis zum Start der Olympischen Sommerspiele im nächsten Jahr voll ausgereift und einsatzfähig sein wird", meint Sekine. Im Prinzip lasse sich die Methode aber auch in anderen Städten anwenden, sofern genug lokale Daten zur urbanen Infrastruktur vorliegen.

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