News Lexikon
Steuergeschenke an Konzerne ruinieren "Mittelschicht"
- Details
- Hauptkategorie: News Lexikon
- Kategorie: Politik und Recht NEWS
- Erstellt: Donnerstag, 12. März 2020 19:23
- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 25. April 2020 17:23
- Veröffentlicht: Samstag, 25. April 2020 17:23
- Geschrieben von Super User
- Zugriffe: 1053
Steuergeschenke ruinieren "Mittelschicht"
Wissenschaftliche Studie sieht mehr wirtschaftlichen Schaden als Nutzen in US-BundesstaatenArbeiter leiden unter Konzernbegünstigungen (Foto: wvu.edu, Brian Persinger)
"100 bis 200 Mrd. Euro weniger"
"Die Strategie der Steuervermeidung von großen, global agierenden Konzernen hat in den 1980er-Jahren in den USA begonnen", erklärt Werner Rügemer, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac Deutschland http://attac.de , im Gespräch mit pressetext. Nachdem US-Investoren seitdem vermehrt auch in Europa auf Einkaufstour gingen, sei dieser Trend schließlich auch in der EU angekommen. "Zu den wirtschaftlichen Effekten dieser Strategie gibt es viele Untersuchungen. Aktuelle Zahlen gehen davon aus, dass den Mitgliedstaaten dadurch jährlich zwischen 100 und 200 Mrd. Euro an Steuereinnahmen entzogen werden", betont der Experte.
Dieser beträchtliche Verlust an Steuergeldern habe wiederum negative Konsequenzen auf die öffentliche Infrastruktur. "Ob Schulgebäude oder Abwassersysteme - all das wird zugunsten der digitalen Industrie vernachlässigt", kritisiert Rügemer. Letztendlich treffe das auch die Arbeiterschaft. "Weil große Teile der öffentlichen Infrastruktur privatisiert werden, steigen auch die Preise. Das bekommen vor allem diejenigen zu spüren, die weniger verdienen", erläutert der Fachmann: "Auch das Versprechen von unzähligen neu geschaffenen Jobs bewahrheitet sich für die meisten nicht. Während womöglich ein paar neue Stellen für gutbezahlte Manager entstehen, schauen schlechter qualifizierte Arbeitskräfte durch die Finger."
"'Mittelschicht' im Straucheln"
"Wenn wirtschaftliche Anreize falsch eingesetzt werden, kann das nicht nur dazu führen, dass die Arbeitslosenzahlen nicht nach unten gehen, sondern auch dazu, dass die Arbeiterschaft der 'Mittelschicht' immer mehr ins Straucheln gerät", fasst WVU-Professorin Heather Stephens ihre aktuellen Studienergebnisse zusammen. Dabei machen Jobs mit mittleren Einkommen in den USA knapp 60 Prozent der Erwerbstätigkeit aus. "Trotzdem müssen große Konzerne weiterhin nur die niedrigsten Steuersätze bezahlen - und die Kluft wird immer größer", stellt die Wissenschaftlerin fest.
Zur Untermauerung ihrer Ergebnisse verweist Stephens auf zwei konkrete Beispiele: die Stadt San Antonio in Texas und Birmingham in Alabama. "In San Antonio hat man Anfang der 2000er-Jahre eher die Konzerne begünstigt. Seit 2015 hat man aber umgeschwenkt und sich verstärkt auf die Arbeiterklasse konzentriert. Das hat sich wirtschaftlich bereits bezahlt gemacht", schildert die Expertin: "In Birmingham ist die Entwicklung hingegen umgekehrt verlaufen, was zum Rückgang bei den allgemeinen Beschäftigungszahlen geführt hat."
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Steiner
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: +43-1-81140-314
Website: www.pressetext.com
© pressetext.deutschland +++ pressetext.austria +++ pressetext.schweiz +++ termindienst +++ fotodienst +++ newsfox.com und der jeweilige Aussender
http://www.pressetext.com/news/20200312003pte20200312003
Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht
Medieninhaber und Herausgeber:
pressetext Nachrichtenagentur GmbH, Josefstädter Straße 44, A-1080 Wien
pressetext ist reichweitenstärkster Nachrichtenverbreiter für Entscheider und Journalisten in der DACH-Region. Die inhaltliche Verantwortung für redaktionelle Meldungen (pte) liegt bei pressetext, für Pressemitteilungen (pts) und Kapitalmarktmitteilungen börsennotierter Unternehmen (pta) beim jeweiligen Aussender. Die Nachrichten werden auf den pressetext-Länderplattformen publiziert und je nach Abonnement-Profil und gewählter Zustellart einzeln oder täglich als Newsletter an die Abonnenten verschickt. Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem Redaktionsservice unter Tel. +43-1-81140-300.