Schreiben-und-Leben

Schreiben und Leben – Dein Weg zum eigenen Buch durch kreatives Schreiben. Tipps und Informationen rund ums literarische und autobiografische Schreiben vom berühmten ersten Wort bis zum letzten Schliff deiner Geschichten.
Die Arbeit am eigenen Schreiben gestaltet sich immer wieder als Abenteuer. Von der ersten Themenfindung bis zum fertigen Text ereignet sich eine Art Zwiegespräch mit sich selbst, das sich meist anders entwickelt als erwartet. Langweilig wird es dabei nie. Da ich die Arbeit mit anderen Menschen jedoch ebenso liebe wie die Arbeit allein, entwickelte ich das Bedürfnis, meine Erfahrungen im kreativen Schreiben mit anderen zu teilen. So kam ich auf die Idee von Schreiben und Leben – Dein Weg zum eigenen Buch.
Kreatives Schreiben, Romane schreiben, Schreibtipps
  1. Eine Fabel schreiben ist eine großartige Möglichkeit, um

    • eine Lehre oder Moral in eine interessante Geschichte zu verpacken
    • beim Kreativen Schreiben etwas Neues auszuprobieren
    • seine Meinung zu äußern, ohne sich dabei angreifbar zu machen.

    In diesem Artikel erfährst du, was eine Fabel ausmacht, welche Bestandteile zu ihr gehören und wie sie aufgebaut ist.

    Du lernst, wie man Fabeln schreibt. Doch nicht nur das!

    Du meisterst das Muster klassischer Fabeln und du erfährst zugleich, wie du von ihm abweichst, ohne dich zu verzetteln. Wie du so etwas Besonderes erschaffst. Wie du der guten alten Fabel (Die Textsorte hat schon mehrere tausend Jahre auf dem Kerbholz!) einen neuen Drive verpasst.

    Am Ende schreibst du deine ganz eigene Fabel, die es so zuvor noch nicht gab.

    Lass uns starten!

    Eine Fabel – was ist das eigentlich?

    Um eine Fabel zu schreiben, solltest du erst verstehen, was sie ausmacht.

    • Was gehört alles dazu?
    • Was hat darin nichts zu suchen?
    • Und wodurch unterscheidet sie sich von anderen Geschichten?

    Los geht’s!

    Definition der Textsorte Fabel

    Eine Fabel ist eine kurze Geschichte, in der Tiere mit menschlichen Eigenschaften auftreten.

    In den allermeisten Fällen zumindest. Gegenstände oder Pflanzen sind durchaus auch möglich, aber eher die Seltenheit.

    Die Figuren stehen meist in einem Konflikt oder Wettstreit zueinander. Es handelt sich nicht um ausgestaltete Charaktere. Vielmehr stehen sie für bestimmte menschliche Typen, Haltungen oder Eigenschaften.

    Die Auseinandersetzung der Figuren führt am Ende zu einem Ergebnis, aus welchem sich eine Lehre oder Moral ergibt. Meist geschieht dies durch eine überraschende Wendung oder Pointe.

    Die Fabel ist damit eine didaktische Form der Literatur. Die Leser sollen auf unterhaltsame Weise etwas aus ihr lernen. Ein ausformulierter Lehrsatz kann entweder am Anfang oder am Ende der Fabel stehen (muss aber nicht).

    Die Fabel in Abgrenzung zu anderen Textsorten

    Möchtest du eine Geschichte schreiben, so ist die Fabel eine Möglichkeit von vielen. Anders als bei der Kurzgeschichtetreten in ihr jedoch keine echten Menschen auf. Des Weiteren kannst du sie sowohl in Prosa- als auch in Versform verfassen.

    Die Fabel weist Ähnlichkeiten zum Gleichnis auf. Auch hier soll durch eine Geschichte etwas verdeutlicht und vermittelt werden. Allerdings ist das Gleichnis meist knapper und verfügt, anders als die Fabel, über keine selbständige Handlung.

    Auch die Parabel weist über sich selbst hinaus. Ihre Form ist jedoch weniger streng als die der Fabel. Es bietet sich an, sie als Sammelbegriff für alle möglichen gleichnishaften Erzählungen von religiöser bis zu satirischer Art zu verstehen.

    Zutaten, um eine Fabel schreiben

    Möchtest du selbst eine Fabel schreiben, so solltest du deren typische Bestandteile kennen. Des Weiteren musst du wissen, wie du sie miteinander verbindest.

    • Was sind dabei klassische Varianten?
    • Welche Alternativen gibt es?

    Werfen wir einen Blick drauf!

    Bestandteile einer Fabel

    Im Endeffekt benötigst du nur drei Bestandteile und schon kannst du dich ans Schreiben deiner Fabel machen. Triff jedoch erst die Entscheidung, wie diese Bestandteile bei dir aussehen soll.

    Leg dann erst los!

    So vermeidest du es, dich beim Schreiben zu verzetteln oder in Schreibblockaden zu gelangen …

    Für deine Fabel benötigst du:

    • Eine Moral oder einen Lehrsatz Sprichwörter oder Volksweisheiten bieten einen guten Ausgangspunkt, um die Moral deiner Fabel zu entwickeln. Eine gute Alternativ können auch persönliche Lebensüberzeugungen sein. Eine psychologische Wende gibst du deiner Fabel, indem du nach eigenen Glaubenssätzen forscht. Du könntest durch deine Fabel negative oder limitierende Glaubenssätze hinterfragen und an ihre Stelle eine neue Überzeugung setzen. Politisch wird die Fabel, wenn sich ihre Moral auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse oder Umstände bezieht.
    • Die Figuren Für deine Fabel benötigst du eine überschaubare Anzahl an Figuren, meist zwei. Typisch sind Tiere, die jedoch für bestimmte menschliche Eigenschaften oder Haltungen stehen. Gestalte diese Figuren entsprechend stereotyp. Sie sind keine lebendigen Charaktere! Vielmehr verkörpern sie eine bestimmte inhaltliche Positionierung oder einen Lebensstil. Manchmal kommen auch Fabelwesen in Fabeln vor. Denkbar sind durchaus auch Pflanzen oder Gegenstände, wenn auch nicht üblich.
    • Der Konflikt Ohne Konflikt keine Geschichte – das gilt auch beim Schreiben einer Fabel. Ein solcher entsteht immer dann, wenn eine Figur ein Ziel hat, das sie nicht ohne Weiteres erreichen kann. Eine andere Figur oder ein Umstand steht diesem im Weg. Wichtig: Die Lösung des Konflikts sollte aufs Engste mit der Moral der Fabel zusammenhängen.

    Aufbau einer Fabel

    Der Aufbau einer Fabel ist ziemlich einfach, doch als Ausgangsbasis fürs Kreative Schreiben durchaus reizvoll. Hältst du dich daran, ist eine spannende Geschichte garantiert.

    • Moral oder Lehre Diese steht häufig zu Beginn, manchmal jedoch auch am Ende der Fabel. Du kannst auch darauf verzichten, sie explizit zu erwähnen. So erhöhst du beim Lesen den Interpretationsspielraum. Achtung: Auch wenn du sie nicht dazu schreibst, sollte dir als Autor bewusst sein, welche Moral, die du mit deiner Fabel vermitteln möchtest!
    • Ausgangssituation Eine kurze Beschreibung der Umstände führt in die Geschichte ein. Welche Figuren spielen eine Rolle? Was tun sie gerade? Wo liegt das Problem? Diese Fragen sollten hier beantwortet werden. Eine ausführliche Erläuterung zu den Hintergründen der Figuren gehört jedoch nicht in eine Fabel.
    • Dialog mit sich zuspitzendem Konflikt Aus den Eigenschaften der Figuren und der Ausgangssituation ergibt sich ein Konflikt. Eine Figur möchte etwas erreichen, eine andere Figur oder ein bestimmter Umstand stehen ihr jedoch im Weg. Entsprechend sucht sie nach einer Möglichkeit, um an ihr Ziel zu gelangen. Das dazugehörige Gespräch wird hier dargestellt – meist in direkter Rede.
    • Pointe Am Ende des mit Spannung verbundenen Konflikts steht eine Lösung der Situation. Häufig ist diese überraschend. Vorsicht: Eine Wendung, die so vom Leser nicht zu erwarten war, bestimmt wesentlich die Qualität einer Fabel. Hier ist beim Schreiben also besondere Sorgfalt geboten! Zudem sollte sich die Moral direkt aus dieser Pointe ableiten lassen.

    Alle Schritte findest du auch in meinem ArbeitsblattEine Fabel schreiben:

    Lade es dir runter, um sofort mit der Arbeit an deiner eigenen Fabel zu starten!

    Inspiration, um Fabeln zu schreiben

    Brauchst du noch etwas Inspiration, um deine eigene Fabel zu schreiben?

    Berühmte Fabeln können dir dabei helfen, auf eigene Ideen zu kommen!

    Lies einflussreiche Fabelsammlungen und lass dich inspirieren. Oder schau dir die Zusammenfassung ausgewählter Fabeln an, um einen Eindruck über verschiedene Möglichkeiten zu bekommen. Du kannst auch die folgenden Anfänge nutzen, um eine eigene Fabel zu schreiben.

    Los geht’s!

    Berühmte Fabeldichter

    Die Geschichte der Fabel ist untrennbar mit dem Namen Äsop verbunden. Der griechische Dichter lebte im 6. Jh. v. Christus und zahlreiche heute noch bekannte Fabeln werden ihm zugeordnet.

    Die erste Fabelsammlung in deutscher Sprache entstand im 14. Jahrhundert. In der Reformatinonszeit erlebte die Textform dann eine erste Blütezeit, u.a. durch Martin Luther und Hans Sachs.

    Im 18. Jahrhundert, im Zeitalter der Aufklärung, gewann die Fabel an Bedeutung. Lessing schließlich setzte sein ganz eigenes Verständnis von Fabeln um, das von der französischen Tradition abwich, und reflektierte darüber.

    Auch im 20. und 21. Jahrhundert spielen Fabeln noch eine Rolle, etwa bei Kafka oder Kästner, wenn auch in abgewandelter Form.

    Bekannte Fabeln

    Lerne bekannte Fabeln kennen, um auf eigene Ideen zu kommen!

    Im Folgenden fasse ich vier der bekanntesten Fabeln in wenigen Sätzen zusammen. Lies darüber hinaus weitere Fabeln und fasse für dich zusammen, worum es darin geht! So bekommst du nach und nach ein Gespür für mögliche Themenfelder und Umsetzungen.

    Eine lesenswerte Auswahl an Fabeln bieten die folgenden Webseiten:

    • Eine umfassende Sammlung unterschiedlichster Fabeln aus ganz unterschiedlichen Epochen findet sich auf Eden.one.Ein guter Ausgangspunkt, um die Gattung über Jahrtausende hinweg kennenzulernen!

    Indem du viele Fabeln kennenlernst, stärkst du dein Gespür für Inhalt und Form dieser Textsorte. Das Erfinden eigener Fabeln geht daraufhin leichter von der Hand.

    Starte zum Beispiel mit den folgenden drei Zusammenfassungen drei traditioneller Fabeln:

    Der Fuchs und die Trauben

    Ein Fuchs entdeckt lecker scheinende Trauben, die jedoch zu hoch für ihn hängen. Als er einsieht, dass er sie nicht erreichen kann, redet er sich ein, sie seien bitter.

    Der Löwe und die Maus

    Als eine Maus versehentlich einen Löwen stört, bittet sie ihn, sie laufen zu lassen. Dafür wäre sie ihm ewig dankbar. Später kann sie sich tatsächlich revanchieren und den viel Stärkeren aus einem Netz befreien, in dem er sich verfangen hat.

    Die Taube und die Krähe

    Eine Taube ist stolz darauf, so viele Junge zu bekommen. Eine Krähe weist darauf hin, dass damit auch viel Leid verbunden sei...

    Stadt- und Landmaus

    Einer Landmaus wird von einer Stadtmaus vor Augen geführt, wie viel mehr leckeres Essen es in der Stadt gebe. Als die Landmaus ihr dorthin folgt, muss sie jedoch feststellen, mit welchen Gefahren das Stadtleben verbunden ist.

    Anfänge von Fabeln zum Weiterschreiben

    Manchmal fällt es schwer, mit dem Schreiben anzufangen. Geschichten zum Weiterschreiben sind da eine wundervolle Möglichkeit.

    Beachte: Der vorgegebene Anfang muss am Ende nicht so bleiben. Vielleicht hilft er dir dabei, ins Schreiben zu kommen. Danach möchtest du ihn jedoch gegebenenfalls verändern.

    • Die Ente und der Tiger Merke dir: Mit der Strömung schwimmen geht leichter. Ein Tiger hatte Pech bei der Jagd und großen Hunger. Da kommt er an einen Fluss und sieht darauf eine Ente schwimmen. (...)
    • Schildkröte und Kaninchen Eine Schildkröte erfreute sich an einem leckeren Salatblatt. Da kam ein Kaninchen angehoppelt und wollte ebenfalls daran knabbern. (...)
    • Fuchs und Hase Ein Fuchs und ein Hase landeten in einer Grube, die ein Jäger als Falle gegraben hatte. Sie hüpften vergeblich in die Luft, doch keiner von ihnen konnte sich alleine daraus befreien. Da hatte der Fuchs eine Idee. (...)

    Häufige gestellte Fragen zum Thema «Eine Fabel schreiben»

    Möchtest du eine Fabel schreiben, doch einiges ist dir noch immer nicht klar?

    Hier kommen einige der meist gestellten Fragen zum Thema Fabeln schreiben. Vielleicht ist ja deine dabei …

    Müssen in einer Fabel immer Tiere vorkommen?

    Es gibt durchaus auch Fabeln, in denen Menschen eine Rolle spielen. Auch Pflanzen oder Gegenstände als handelnde Figuren sind denkbar. Am weitesten verbreitet jedoch sind Tiere.

    Doch wie auch immer: Möchtest du eine klassische Fabel schreiben, so denk daran, stereotype Figuren zu entwickeln und nicht zu detailliert zu werden.

    Wie lang muss eine Fabel sein?

    Hier gibt es keine feste Regel. Es handelt sich jedoch meist um eine sehr kurze Geschichte. Nach Lessing geht es darum, die wesentliche Handlungsidee ohne viele Schnörkel herauszustellen.

    Muss eine Fabel eine Lehre haben?

    Eine Lehre muss nicht ausformuliert werden. Dass jedoch eine Lehre aus der Fabel abgeleitet werden kann, gehört zu ihrem absoluten Kern. Dies macht die Textsorte als solche aus.

    Was soll ich tun, wenn mir nicht einfällt, worüber ich schreiben soll?

    Hier kommen einige Möglichkeiten, wie du auf gute Ideen kommen kannst:

    • Nutze Kreativmethoden, um erst einmal Ideen zu sammeln. Zum Beispiel können Brainstorming, Mindmapping oder das Erstellen von Listen dabei helfen, deine Schreibblockade zu beenden.
    • Lies in bekannten Fabelsammlungen nach, was andere so schreiben. Orientiere dich dann an deinen Lieblingsfabeln und nutze deren Muster für etwas Eigenes.
    • Bitte einen Freund darum, dir zwei Tiere vorzuschlagen. Überlege nun, welcher Konflikt sich aus deren Zusammentreffen ergeben könnte.
    • Such zufällig ein Sprichwort aus und skizziere eine mögliche Handlung dazu.
    • Welche Überzeugung sind dir wirklich wichtig? Bring sie in einem Satz auf den Punkt. Entwirf nun eine Handlung, die zu dieser Überzeugung passt.

    Ist es nicht albern, im XXI. Jahrhundert noch Fabeln zu schreiben?

    Irgendwie schon. Zumindest, wenn du in den alten Mustern verharrst. Gehst du damit jedoch flexibel um und bindest z.B. aktuelle Problematiken oder Themen ein, so bietet dir die Fabel immer noch eine fruchtbare Struktur, um dein Anliegen in kurzweilige Geschichten zu packen.

    Menschen können mit dieser recht einfachen Form seit Jahrtausenden ihre Überzeugungen und Einsichten veranschaulichen, ohne diese direkt zu äußern. Dies verleiht der Fabel eine gewisse Zeitlosigkeit.

    Fabeln schreiben gegen den Strich – Ideen für Anti-Fabeln

    Fabeln schreiben - Anti-Fabel

    • Gefällt dir die Idee, eine Fabel zu schreiben?
    • Hast du trotzdem keine Lust, bei der konventionellen Form zu bleiben?
    • Steckt in dir ein Schreibrebell, der aus den vorgegebenen Pfaden ausbrechen will?

    Dann könnten die folgenden Ideen für Anti-Fabeln das Richtige für dich sein!

    Tieren untypische Eigenschaften zuschreiben

    Wieso nicht einmal mit den Erwartungen brechen und deinen Figuren ungewohnte Eigenschaften zuweisen?

    Stell dir vor, ein dummer Fuchs trifft auf einen schlauen Esel. Was passiert?

    Das Ergebnis könnte interessant werden.

    Viele weitere ungewohnte Zuschreibungen sind möglich.

    Vorsicht: Achte auch bei ungewohnten Zuschreibungen auf interessante Kombinationen aus Figuren.

    Du kannst auch damit spielen, dass die Figuren vom jeweils anderen etwas anderes erwarten. Vielleicht rechnet der Fuchs nicht damit, einem klugen Esel zu begegnen und fällt gerade deshalb auf ihn rein...

    Dadaistische Lehren herausstellen

    Wer sagt denn, dass eine Fabel immer ernst gemeint sein muss?

    In der traditionell didaktischen Form liegt auch eine Chance für die Komik!

    Was, wenn du die Lust zu belehren auf die Schnippe nimmst?

    Indem du eine unsinnige Lehre oder Moral zum Ausgangspunkt nimmst, könnte dies glücken.

    Wie wäre es zum Beispiel damit, bekannte Sprichwörter abzuwandeln? Probier es doch mal mit «Lügen haben lange Beine» oder mit «Der Klügere gibt niemals nach».

    Vermutlich entsteht dabei keine klassische Fabel.

    Aber für Lesespaß sorgst du so allemal.

    Stereotype auflösen und Charaktere entwickeln

    Immer wieder habe ich in diesem Artikel daran erinnert, dass deine Fabelfiguren stereotyp sein sollten.

    Wenn du jedoch keine klassische Fabel schreiben möchtest, kannst du auch das Gegenteil tun.

    Probier es doch einmal mit der Überschrift Als der Esel begriff, dass er ein Esel ist oder mit Als der treue Hund seinen Fehlereinsah.

    Sicherlich entstehen so keine Fabeln im eigentlichen Sinn. Doch du kannst deren Struktur nutzen, um eine kritische Gegengeschichte zu schreiben.

    Schließlich sind Figuren, die sich entwickeln, auch mal ganz schön …

    Selbst eine Fabel schreiben – los geht’s!

    Du verfügst nun über alle notwendigen Kenntnisse, um eine eigene Fabel zu schreiben. Und das Arbeitsblatt zum Fabeln schreiben (s.o.) macht es dir sogar noch leichter!

    Hast du die Bestandteile einer Fabel und deren Aufbau verinnerlicht?

    Dann leg los:

    • Sammle Ideen!
    • Erstelle einen Schreibplan!
    • Schreib daraufhin deine Fabel im Schreibfluss!

    Die erlernten Strukturen und Prinzipien können so ganz frei in deinen Text einfließen...

    Hast du schon eine eigene Fabel geschrieben?

    Dann veröffentliche sie in den Kommentaren!

    Der Beitrag Eine Fabel schreiben – so geht es kinderleicht! erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  2. Über Sex schreiben - eine der knfiffligsten Herausforderungen beim Geschichtenschreiben und beim Romanschreiben.

    Wie meistert sie die Autorin Joey Juschka? Was kannst du für dein eigenes Kreatives Schreiben daraus mitnehmen?

    Das erfährst du in diesem Gespräch!



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    Shownotes

    Joey Juschka schreibt kürzere Prosa-Texte über spannende gesellschaftliche Themen und scheut sich nicht, mit ihren Texten hin und wieder anzuecken. Alle Infos zu ihr als Autorin findest du hier: joeyjuschka.com

    Im Gespräch geht es unter anderem um folgende Themen:

    Über Sex schreiben - was kann das alles bedeuten?

    Gibt es Tabus oder sollte es welche gehen?

    Woher weiß man, wie man stimmig über Sex schreibt?

    In welcher Form schreibt Joey über Sex?

    Wie sollte man mit der Meinung anderer zu den geschriebenen Sexszenen umgehen?

    Wann treffen unterschiedliche Wahrnehmungen und Vorstellungen aufeinander?

    Der Beitrag Über Sex schreiben – mit Joey Juschka (Podcast Episode 135) erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  3. Wie klappt es den eigenen Schreibstil wirklich langfristig zu verbessern?

    Welche Schreibmethoden kannst du dafür ganz konkret nutzen?

    Welche Schreibtipps helfen?

    Gibt es beim Romanschreiben besondere Hürden?

    Helfen Schreibratgeber weiter?

    Und wie gehst du am besten mit möglichen Stolperfallen um?

    All das erfährst du in dieser Podcast-Episode!

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    Shownotes

    Katharina Glück...

    ist seit 2012 selbstständige Texterin und Lektorin. Auf ihrer Website gibt sie viele spannende Tipps rund ums Kreative Schreiben...

    Worüber wir gesprochen haben...

    • Guter Schreibstil - was soll das eigentlich bedeuten?
    • Wie verbessert man seinen Schreibstil, welche Ebenen sind hierbei wichtig?
    • Gibt es beim Schreibstil beim Kreativen Schreiben überhaupt richtig und falsch?

    • Kann jeder seinen Schreibstil verbessern?
    • Wie sollten beim Verbessern des Schreibstil Sprache und Form im Verhältnis zueinander stehen?
    • Welche Rolle spielen digitale Tools beim Verbessern des Schreibstils? Welche Rolle spielen Sprachmodelle der KI?
    • Wie klappt es, den eigenen Schreibstil wirklich langfristig zu verbessern?
    • Wie kann es gelingen, Tipps zum eigenen Schreibstil anzunehmen, und als Autor zugleich authentisch zu bleiben?

    Der Beitrag Schreibstil langfristig verbessern – mit Katharina Glück (Podcast Episode 133) erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  4. Du möchtest eine Geschichte schreiben, doch weißt nicht, wie du anfangen sollst?

    Hier findest du jede Menge Geschichten zum Weiterschreiben!

    Egal, ob du eine Liebesgeschichte schreiben oder eine Gruselgeschichte zu Papier bringen möchtest, ganz klassisch eine Kurzgeschichte schreiben oder einfach mal etwas Neues ausprobieren willst...

    Die folgenden Geschichten zum Weiterschreiben machen es möglich...

    Märchen schreiben

    Beim Schreiben eines Märchens sind bestimmte Merkmale obligatorisch. So liegt bei Märchen eine klare Trennung zwischen Gut und Böse vor und die Figuren sind eher schematisch gehalten. Des Weiteren ermöglichen Märchen häufig eine Lehre oder Einsicht, welche durch den Handlungsverlauf zum Ausdruck kommt.

    Wie viel Magie braucht es beim Märchenschreiben?

    Das ist ganz unterschiedlich!

    Von sprechenden Tieren über Gegenstände mit magischen Eigenschaften bis zu Verwandlungen ist alles möglich. Wie wichtig diese Elemente für die Geschichte sein sollen, ist Geschmackssache.

    Märchen sind eigentlich überlieferte, mündlich erzählte Geschichten. Heutzutage Märchen schreiben bedeutet deshalb immer: Kunstmärchen schreiben. Du greifst auf die traditionelle Form zurück und erschaffst etwas Neues …

    Schreib die folgenden Märchenanfänge weiter!

    Die unglückliche Prinzessin

    Es war einmal eine junge Prinzessin, die lebte in einem riesigen Schloss. Sie hatte alles, was ihr Herz begehrte: Reichtümer, Schmuck, die besten Speisen und Eltern, die sie liebten. Bloß eine Sache fehlte ihr: (…)

    Die Begegnung des Holzfäller-Burschen

    Es war einmal ein junger Holzfäller-Bursche, der zu Hause keine Arbeit fand. Seine Familie konnte ihn nicht länger ernähren. Er musste fortziehen.

    Also verabschiedete er sich und ging traurig die Straße entlang, immerzu geradeaus. Und als er so ging, da erblickte er (…)

    Der gierige Kaufmann

    Es war einmal ein reicher Kaufmann, der konnte nicht genug bekommen. Immer mehr Gold häufte er an und je mehr Gold er anhäufte, umso mehr wollte er davon haben. Eines Tages ging seine Ladentür auf und herein trat (...)

    Der traurige Prinz

    Es war einmal ein Prinz, der in die Fremde zog, um eine Prinzessin zu finden. Doch so sehr er auch suchte, er fand keine Prinzessin, die ihm gefiel.

    Als er traurig am Wegesrand saß, hörte er auf einmal ein Stimmchen. Er blickte sich um, doch konnte niemanden sehen. Da ertönte das Stimmchen erneut. Es sprach: (…)

    Das Blitzen im Hof

    Es war einmal ein armes Mädchen, das bei einer alten Frau aufwuchs. Doch die Frau war nicht seine Großmutter, sie hatte das Mädchen als Säugling im Wald gefunden.

    Seit das Mädchen denken konnte, musste es putzen und kochen und backen und bekam dafür ein Dach über dem Kopf und durfte im Stroh bei den Eseln schlafen.

    Als sein Aufenthalt bei der alten Frau bereits ins achtzehnte Jahr ging, schleppte das Mädchen eines Morgens den schweren Wasserkrug über den Hof. Auf einmal fiel ihr ein Leuchten auf, ganz hinten in der dunkelsten Ecke neben der Scheune. Sie stellte den Krug ab und ging näher. (…)

    Liebesgeschichten schreiben

    Viele Liebesgeschichten gleichen sich durch ähnliche Figurenkonstellationen. Auch einige Kernpunkte der Handlung finden sich immer wieder: Kennenlernen, Trennung, Vermissen, Eifersucht und Wiedervereinigung sind typische Elemente.

    Das Besondere deiner Liebesgeschichte sollte durch deine Figuren und deren Beziehung zueinander zum Ausdruck kommen.

    Beantworte mit dem Schreiben deiner Liebesgeschichte u.a. folgende Fragen:

    • Was ist das Besondere an der Kombination deiner Liebenden?
    • Wie fühlen, denken, handeln diese jeweils?
    • Welches Verständnis von Liebe transportierst du in deiner Geschichte?

    Die folgenden Geschichten zum Weiterschreiben bieten dir die Möglichkeit, Verschiedenes auszuprobieren...

    Die Anmache

    Anton blickte auf. Was war das denn gewesen?

    «Na, Süßer», wiederholte die Stimme.

    Doch Anton begriff nicht, woher sie kam. (...)

    Der Zusammenprall

    Alles war Mist. Kein Job, kein Geld, kein Urlaub. Und immer wieder diese Briefe von der Arbeitsagentur.

    Annabelle knallte das Türchen ihres Briefkastens zu, ein metallisches Scheppern erklang. Dann zog sie ihren Haustürschlüssel aus der Tasche und stieg müde die Stufen hoch. Die Tür flog auf, sie schreckte zusammen, stolperte, fiel – da wurde sie auf einmal gehalten. Starke Arme stellten sie zurück auf die Beine.

    «Passen Sie doch auf!», fuhr sie den Wüstling an, der sie beinahe umgerannt hatte und blickte in himmelblau blitzende Augen. Annabelle schluckte.

    Was war das denn für ein langhaariger Rockstartyp in Lederjacke? Wohnte der etwa hier? Und weshalb roch der so gut nach Tabak, Kaffee und Vanille?

    Noch ehe der Typ etwas erwiderte, spürte sie, wie sie dahinschmolz und ärgerte sich über sich selbst. (...)

    Faustschlag ins Herz

    Boris hatte genug von den Frauen. Nie wieder, schwor er sich, nie wieder!

    Er musste sich selbst genügen. Schluss mit dieser ewigen emotionalen Abhängigkeit.

    Er ließ sich auf die Bank in der Umkleide fallen und dachte an Nina. Er zog sich um und dachte an Caro. Er schürte sich die Schuhe und dachte an Doris.

    Dann stand er auf und stellte sicher, dass keiner ihm zusah, tänzelte auf der Stelle und dachte an Isi. Ballte die Hände zu Fäusten und hieb in die Luft. Wieder und wieder. Freute sich auf das Training.
    Seit wie vielen Jahren schon hatte er nicht mehr geboxt?

    Ob er wohl alles verlernt hatte?

    Wie der neue Trainer wohl war?

    Er schnappte sich Handtuch und Wasserflasche und machte sich auf den Weg. Ganze zehn Einzelstunden erwarteten ihn die nächsten Wochen. Den schmerzlich hohen Preis hatte er im Voraus bezahlt. Er würde sich seine Liebesschmerzen aus dem Leib boxen, wieder fit werden, endlich nicht mehr abhängig sein von der Zuneigung der Weiber.

    Boris schob die schwere Hallentür auf. Der Trainer stand mit dem Rücken zu ihm und friemelte an der Aufhängung eines Boxsacks herum. Boris streckte die Brust raus und schritt auf ihn zu, der Trainer drehte sich um - Boris erstarrte.

    Das war kein Trainer.

    Das war eine Trainerin.

    Sie wirkte durchtrainiert bis zum Gehtnichtmehr und außerdem sah sie verteufelt gut aus.

    «Hi, ich binAlex», sagte sie und streckte die Hand aus. «Wir haben gemailt. Herzlichwillkommen in meiner Boxschule!»

    «Ich will mein Geld zurück», sagte Boris in Gedanken. Doch in Wahrheit streckte er bloß die Hand aus und murmelte seinen Namen. (…)

    Dreiecksgeschichte

    Es war ihr erster Tag im Büro und Clara war überwältigt. So sehr hatte sie gehofft, dass die Kollegen dieses Mal netter waren. Und nun schien «nett» eine krasse Untertreibung zu sein.

    Sie saß in einem gemütlichen Ledersessel, eine Tasse Cappuccino stand vor ihr und frisches Obst. Steffen fragte sie, was ihr persönlich wichtig sei. Dann erklärte er ihr ganz entspannt ihre Aufgaben.

    Hatte ihr auf der Arbeit überhaupt schon mal jemand etwas erklärt?

    Und ganz nebenbei hatte Steffen auch noch strahlend blaue Augen, blonde Locken und breite Schultern. Genau ihr Typ. Clara würde sich anstrengen müssen, sich auf den Job zu konzentrieren...

    «Wir gehen jetzt gleich zur Teambesprechung», fuhr Steffen fort. «Doch davor möchte ich dir noch was zu Christian sagen, unserem Abteilungsleiter. Du wirst ihn ja gleich kennenlernen. Er ist, nun ja, was Frauen angeht etwas speziell.“ (...)

    Die Liebe wiederfinden

    Sommer, Sonne, Sonnenschein, zwei ganze Wochen lang mit den besten Freundinnen, ohne ihre nervigen Männer! Lisa umarmte Milla und Summer und hielt ihr Handy vor sich in die Luft. Ihre Ankunft auf Lanzarote, davon brauchte es unbedingt ein Selfie!

    Kann ich helfen?“, hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich. Sie drehte sich um.

    Braungebrannt, muskulös, strahlend weiße Zähne und ein Spitzbubenlächeln. Ein Surfertyp, so attraktiv, als käme er von einem anderen Planeten.

    Wieso sprach er sie an?

    Lisa war doch eindeutig das graue Mäuschen in ihrem Dreiergespann.

    Sie wollte antworten, doch ihr kam bloß ein «Ähm» über die Lippen.

    «Ich meine, soll ich ein Foto machen?» Er grinste und auf seinen Wangen waren kleine Grübchen zu sehen.

    Milla zupfte sie am Ärmel, Summer flüsterte ihr etwas ins Ohr. Lisa schluckte und nickte.
    Der Typ nahm sich ihr Handy und ging rückwärts, dann noch ein paar Meter und noch ein paar Meter. In Lisa schrillten alle Alarmglocken los.

    «Der will das klauen», hatte Summer gerade geflüstert, begriff sie. Ihr Herz machte einen erschrockenen Hüpfer.

    Doch da kam derBeau schon zurück und streckte Lisa ihr Handy entgegen. «Bitteschön, gern geschehen, schönen Urlaub!» Und schon war er in der Menge verschwunden.

    Lisa klammerte sich an Millas Schulter. Was bitte war das jetzt gewesen?

    Wie konnte jemand so verdammt sexy sein?

    Und dann auch noch mit ihr sprechen?

    Und warum war der auf einmal wieder weg?

    Lisa spürte ein Ziehen im Bauch (...)

    Freundschaftsgeschichten schreiben

    Geschichten über Freundschaft leben von der besonderen Beziehung zwischen zwei oder mehr Figuren. Häufig sind diese Beziehungen von Hochs und Tiefs geprägt. Eine fesselnde Freundschaftsgeschichte schreiben bedeutet, die Hochs und Tiefs einer Beziehung, deren Anfang oder Ende, deren Glücksmomente und die Situationen, in denen sie auf die Probe gestellt wird, in eine fesselnde Story zu packen...

    Der Neue

    «Das hier ist Jörg, euer neuer Mitschüler!»

    Herr Schmidt legte mir eine Hand auf die Schulter und ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss. 25 Augenpaare starrten mich an. War das Feindseligkeit in ihrem Blick oder bloß Neugierde? (...)

    Zu dritt auf großer Tour

    Eine ganze Woche mit Finn und Josi auf großer Tour. Das würde ein Spaß werden! Mit meinen besten Freundinnen war ich unschlagbar.

    Ich surrte die Tasche auf dem Gepäckträger fest, schwang mich auf den Sattel und trat in die Pedale.

    «Eine Dreierkonstellation ist immer schwierig», hörte ich im Kopf die Stimme meiner Mutter.

    Ach was!

    Jetzt würde ich die beiden erst mal nacheinander abholen. Und dann würde alles großartig werden! (...)

    Verrat

    Basti betrat den Flur seiner WG und wunderte sich.

    Was machten die Koffer da? Wollten seine Mitbewohner etwa verreisen?

    «Schon zurück?» Biene streckte den Kopf aus ihrem Zimmer und sah alles andere als erfreut aus, Basti zu sehen. (...)

    Bewährungsprobe

    «Freundschaft!» Der Ruf hallte durch den Backstageraum. Dann warfen die Bandmitglieder die Hände in die Luft, nickten sich zu und schritten Richtung Bühne.

    Keiner von ihnen ahnte, auf welche Probe ihr Zusammenhalt heute gestellt werden würde. (...)

    Raus aus der Einsamkeit!

    Wieder mal streifte Jan allein durch die Stadt.

    Nun wohnte er hier bereits seit zwei Jahren und kannte immer noch keine Menschenseele. Das musste sich endlich ändern!

    Doch wie sollte er es bloß anstellen, Freunde zu finden?

    Auf einmal fiel sein Blick auf ein riesiges Werbeplakat, das an einem Hochhaus hing. Da kam ihm eine Idee … (...)

    Science-Fiction-Geschichten schreiben

    Science-Fiction-Geschichten schreiben bedeutet in die Zukunft zu reisen. Aber was soll das heißen – die Zukunft? Es gibt so viele verschiedene Arten von Zukunft wie Vorstellungen von ihr.

    In einer Science-Fiction-Geschichte bringst du deine Vorstellung von der Zukunft zum Ausdruck. Du nimmst wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Möglichkeiten der Gegenwart zum Ausgangspunkt, spinnst diese weiter und bettest sie in eine fesselnde Story ein.

    Schreib die folgenden Anfänge weiter und reise so mit Stift und Papier in eine andere Zeit ..

    Besuch auf der Erde

    «Sind wir bald da Papa? Ist es noch weit?»

    Igor ignorierte das Quengeln. Er hatte seiner Tochter die Frage schon zigmal beantwortet, jetzt war es mal gut. Er konnte ja nicht...

    «Autsch!» Igor fuhr herum. Anna-Bella stand in ihrem Bällebad in der Mitte des Raumschiffs, für das sie eigentlich langsam zu alt war, und hob drohend eine weitere Plastikkugel in die Luft.

    Igor stöhnte.

    Widerwillig mentalisierte er eine Raumkarte. Da, ein blau schimmernder Provinzplanet am Rande dieser ganz und gar unbedeutenden Galaxie, die sie gerade durchflogen. Ein Umweg, ja. Aber immerhin kein großer.

    «Na gut», knurrte er, «wir machen ein Päuschen.»

    Dann modifizierte er den Kurs und machte das Raumschiff zur Landung bereit. (...)

    Aufwachen

    Der Sensor erfasste Martas Biodaten und fügte sie zu der Rechnung hinzu.

    Der durchschnittliche Zeitbedarf, um aufzustehen und sich fertig zu machen, der Weg zur Arbeit, die Tiefe des Schlafs in diesem Moment und die meteorologischen Gegebenheiten führten mit Hilfe eines ausgefuchsten Algorithmus zum perfekten Weckmoment. Die Firma Wake-up hatte damit ein Vermögen gemacht.

    Die Sonnenaufgangssimulation vollzog sich in Perfektion, Martas Lieder flackerten und sie öffnete die Augen. (...)

    Konsumfreiheit

    Max war so aufgeregt, dass er nicht in den Schlaf fand. Gab es den radikalen Untergrund wirklich, von dem die Nachrichten ständig erzählten? Die selbst ernannten Freiheitskrieger, die dem ersten allgemeinen Konsumgrundsatz trotzten und dem größten Verbrechen Konsumariens huldigten: Sie arbeiteten für eine Entlohnung!

    Oder war die Kontaktperson, mit der Max verabredet war, in Wahrheit Polizist und gab nur vor, Freiheitskämpfer zu sein?

    Max hatte Angst, im Gefängnis zu landen oder gar gelöscht zu werden. Er wusste, in welche Gefahr er sich begab. Und doch würde er seine Beine morgen Früh nicht daran hindern, ihn Schritt für Schritt dem Treffpunkt entgegen zu tragen.

    Wie sah seine Zukunft aus?

    Würde er endlich eine Aufgabe bekommen und der unendlichen Langeweile und Sinnlosigkeit seines Lebens entfliehen? Oder würde er den Rest seiner Tage in einer Zelle dahin vegetieren und auf seine Hinrichtung warten? (...)

    Gedankenfreiheit

    Es klingelte an der Tür. Das war kein gutes Zeichen. Doch Susanne hatte nichts anderes erwartet.

    Mit Unbehagen erhob sie sich vom Frühstückstisch. Seit gestern Abend war ihr klar gewesen, dass es so kommen musste. Nett eigentlich, dass sie bis zum Morgen gewartet hatten. Oder war das ein Teil der Schikane?

    Sie öffnete die Tür und stand zwei Männern mittlerer Größe in roten Uniformen gegenüber.

    «Gedankenpolizei, guten Tag! Wir sind hier wegen ihrer Gedanken am gestrigen Abend zwischen 20:32 und 20:34 Uhr. Wir würden gerne reinkommen für eine kurze Gefährderansprache. Oder wollen sie lieber mit aufs Revier?»

    Doch da war Susanne bereits zur Seite getreten und winkte die Männer herein. Als sie die Tür hinter sich schloss, blickte sie sich kurz um. Hoffentlich hatte keiner der Nachbarn etwas gesehen. (...)

    Beziehungsgeschichten schreiben

    Gute Beziehungsgeschichten schreiben hat viel mit Psychologie zu tun. Wie ticken deine Figuren? Und was macht das Besondere ihrer Konstellation aus?

    Was hier zählt ist Dynamik. Eher uninteressant ist eine eher statische Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen. Was zählt ist deren Entwicklung, die Hochs und Tiefs, die Bruchstellen und Konflikte, die Hoffnungen und Sternmomente.

    Greif auf die folgenden Anfänge zurück und schreibe eine Beziehungsgeschichte!

    Perspektivwechsel

    Ein Urlaub zu zweit nach so vielen Jahren. Armin zündete den Motor und drückte das Gaspedal durch. Endlich mal hatten sie die Kinder bei seinen Eltern geparkt. Nun zählten nur sie beide, Britta und er. Alles würde gut werden! Sie würden es schaffen! Er fuhr mit seiner Hand zu ihrhinüber und streichelte sanft über ihren Oberschenkel.

    Jetzt berührt der mich auch noch, dachte Britta. Meint der jetzt etwa, wir würden hier einen auf Flitterwochen machen oder was? Sie mussten endlich die Verhältnisse klären. Wer bekommt das Haus? Bei wem bleiben die Kinder? Und was ist mit dem Aktiendepot? Das waren die Fragen, auf die es ankam. Entschieden griff sie nach seiner Hand und schob sie weg.(…)

    Die Überraschung

    Jonas hatte seine Frau tatsächlich drangekriegt. Sanne glaubte, er säße im Flieger nach Frankfurt und hätte vor lauter Gedanken an das angebliche Meeting ihren Hochzeitstag verpennt. Von wegen.

    Er war nur kurz in die City gefahren, gleich schon wäre er wieder zu Hause. Sanne würde Augen machen, wenn er mit den 22 Rosen vor ihr stünde. Und erst recht, wenn er ihr den fantastischen Ring überreicht, den er seit Tagen vor ihr versteckte.

    Jonas bog in ihre Straße ein, konnte es kaum erwarten, jagte den Wagen auf 80 hoch, ihr wunderschönes Haus kam zwischen den Bäumen zum Vorschein.

    Was stand denn da für ein knallblaues Auto in ihrer Einfahrt?

    Er bremste abrupt. Glitt in Schrittgeschwindigkeit weiter. Spürte sein Herz klopfen.

    Von Besuch hatte seine Frau gar nichts erzählt … (...)

    Kreuzfahrt ins Verderben

    Es sollten ihre Flitterwochen werden. Mit 20 Jahren Verspätung zwar, dafür aber umso glamouröser, inniger, romantischer. Und nun das.

    Simon saß allein an der Bar des Ozeanriesen, bestellte seine vierten Rum-Cola und seine Liebste tanzte mit einem anderen. Den ganzen Abend schon. Wenn sie überhaupt noch tanzten und nicht schon...

    Einmal nicht hingeschaut, schon war Ramona seinen Blicken entwichen und seitdem nicht wieder aufgetaucht. Simon führte das Glas an die Lippen und nahm einen riesigen Schluck. Er würde sie nicht suchen gehen. Die Blöße dürfte er sich auf keinen Fall geben. Hatten sie sich in eine stille Ecke verzogen und knutschen? Oder trieben sie es gar in seiner Kabine?

    Simon schüttelte den Kopf und winkte mit seinem leeren Glas nach dem Kellner. Wie hatte es bloß so weit kommen können? Im Geiste ging er die letzten Tage durch. Was war bloß mit ihnen geschehen, seitdem sie dieses verfluchte Schiff betreten hatten? (...)

    Frischer Wind für alte Liebe

    Connys Freundinnen überboten sich wieder mal mit ihren Schilderungen. Was hatten sie bloß für tolle Männer geheiratet! Lara war mit ihrem gerade erst tauchen gewesen und zwar auf Hawaii. Kiki und Rolf hatten sich ein Wohnmobil zugelegt und gingen seitdem jedes Wochenende auf Tour. Und Sarah spielte mit Klaus im Tennisclub, mehrmals die Woche, und ab und an besuchten sie sogar die Oper.

    «Und was macht ihr so?» Kiki sah Conny neugierig an und die Gespräche verstummten.

    Conny sah vor ihrem geistigen Auge Ben, wie er zockte, Ben, wie er Energydrinks in sich reingoss, Benn, wie er brummte und nach seinen Chips griff, wenn sie ihm vorschlug, endlich mal wieder was zu unternehmen.

    So ging es nicht weiter!

    Und noch ehe sie Kiki antworten konnte, hatte sie eine Entscheidung getroffen. (...)

    Hauptgewinn

    Mandy riss das Kuvert auf und zog den Brief heraus. Sie überflog ihn und konnte nicht glauben, was sie da las. Dann las sie es nochmals. Musste sich setzen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie hielt sich an der Tischkante fest, während sie noch einmal las, Wort für Wort jetzt, um jegliches Missverständnis zu vermeiden.

    Eindeutig!

    Da stand es!

    Mandy war froh, dass Lasse nicht zu Hause war. Die Nachricht musste sie erst mal verdauen.

    Lasse und Mandy waren glücklich in ihrem Häuschen mit Garten. Mehr brauchten sie nicht. Einmal im Jahr fuhren sie für zwei Wochen an den Lago Maggiore oder an den Gardasee. Letztes Jahr hatten sie überraschenderweise ein neues Auto gebraucht. Da musste der Urlaub leider ausfallen. Doch sonst fehlte es ihnen an nichts. Ihre Jobs waren zwar stressig, sie hatten kaum Zeit für Hobbys und Freunde, doch immerhin kamen sie über die Runden und sie hatten sich. Und nun das: Eine verdammte Million.

    Zitternd hielt Mandy das Blatt in den Händen und spürte in sich hinein. Neben der Freude, dem Adrenalin, dem schwebenden Rausch war da noch etwas.

    War das etwa Angst?

    Was, wenn ihr Glück dieser Sache nicht standhielt? (...)

    René und Barbara

    «Ich glaube, jetzt reicht es.» Ihre Stimme klang sanft und bestimmt. Dann legte sie ihre Hand auf seine und zwang ihn, die Flasche zurück auf den Tisch zu stellen.

    René spürte, wie Wut in ihm aufglomm. Was erlaubte sich Barbara da?

    Er stemmte sich mit beiden Händen nach oben, sein Stuhl kippte um. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte es eine Frau gewagt, ihm vorzuschreiben, wie viel er zu trinken hatte. «Was glaubst du eigentlich, wer du bist?», brüllte er los. (...)

    Lustige Geschichten schreiben

    Was macht lustige Geschichten eigentlich aus?

    Humor, so viel ist klar.

    Doch wie funktioniert Humor eigentlich?

    Im Grunde genommen geht es immer darum, Erwartungen zu brechen:

    • Ein Gegenstand wird anders genutzt als vorgesehen.
    • Eine aufgebaute Erwartungshaltung wird enttäuscht.
    • Eine Figur verhält sich anders als gedacht.

    Und wie bringst du den Humor nun in deine Geschichte? Zum Beispiel durch

    • komische Figuren
    • lustige Wortspiele
    • skurrile Situationen
    • merkwürdige Kombinationen
    • in Geschichten verpackte Witze.

    Welche Aspekte du in deiner Geschichte einsetzt, bleibt dir überlassen. Auch eine Mischung ist möglich.

    Hier kommen ein paar Vorschläge für lustige Geschichten zum Weiterschreiben...

    Pimpfi, der Clown

    Pimpfi, der Clown, war über zwei Meter groß. Doch sein Selbstbewusstsein war klein.

    Dabei hatte er schon zehntausende Kinder mit seinen Sketchen bespaßt.

    Heute erwartete ihn eine besondere Herausforderung: der kleine Tristan Traurig. Noch niemand, so hieß es, hatte ihn jemals zum Lachen gebracht.

    Dabei fehlte es diesem Tristan angeblich an nichts!

    Würde Pimpfi gelingen, was vor ihm noch keinem gelang? (...)

    Der Tollpatsch

    Bis zur Mitternachtssuppe musste er durchhalten und durfte seinen Anzug nicht versauen. Wochenlang hatte Tobi versucht, Moritz die Schnappsidee auszureden. Ausgerechnet er, Tobias Tollpatsch Prollerz sollte Trauzeuge sein und für den reibungslosen Ablauf der Hochzeit sorgen. Was für ein Witz! Doch es war zwecklos gewesen. Wenn sich Moritz einmal was in den Kopf gesetzt hatte …

    Es war 7:00 Uhr morgens und heute war der große Tag. Tobias quälte sich nach einer schlaflosen Nacht aus dem Bett. Gekonnt umrundete er den Wäscheständer, machte einen großen Schritt über die Türschwelle, blieb nicht am Sideboard hängen, rannte nicht gegen irgendein anderes Möbelstück, betrat das Badezimmer, ohne sich verletzt zu haben. Dann glitt er auf dem nassen Boden aus, schrie auf und krachte gegen die Duschkabine.

    «Alles klar bei dir?», rief seine Mama aus der Küche.

    «Alles o.k.», trällerte Tobi, biss sich vor Schmerzen auf die Lippen und dachte: Das wird der Tag meines Lebens! (...)

    Frühstücksfreude

    Kevin zögerte einen Moment. Was schwamm denn da in seinem Müsli? Das war weder ein Cornflake noch eine Haferflocke und es sah irgendwie lustig aus.

    Kevin nahm d as Etwas auf seinen Löffel und betrachtete es. Das Etwas streckte die Zunge raus und schnitt eine Grimasse.

    In einem Anflug von Ärger öffnete Kevin den Mund, steckte den Löffel hinein und schluckte.

    Erst spürte er nichts Besonderes. Dann auf einmal formte sich in seinem Magen ein Kichern, stieg prickelnd auf und brach schließlich aus ihm heraus.

    «Ich habe einen Clown gefrühstückt», jappste er und brüllte vor Lachen. Und das ausgerechnet heute, an diesem für ihn so wichtigen Tag. (...)

    Schelmengeschichte

    Alle hielten Ronny für einen Idioten. Früher hatte er versucht, sich dagegen zu wehren. Heerscharen von Sozialarbeitern, Vertrauenslehrern, Personalräten und Anwälten hatte er über Jahrzehnte hinweg in Atem gehalten. Doch irgendwann hatte er es akzeptiert.

    Nicht etwa, dass er tatsächlich ein Idiot sei, von wegen. Vielmehr bestand der Rest der Menschheit aus solchen. Denn sie erkannten Ronnys wahre Natur nicht.

    Seitdem ging es ihm gut. Alle dachten immerzu, er mache sich zum Affen. Dabei war er vielmehr der Wärter in einem Käfig voller Schimpansen.

    Ronny genoss jeden einzelnen Tag. Aber den heutigen würde er ganz besonders genießen. Schließlich ging sein Prozess endlich los. Seit Monaten schon hatte er in seiner Zelle darauf gewartet, seine Geschichte zum Besten zu geben. Er würde die Welt mit seinen Geschichten erheitern, oh ja. Und er würde dem Rest der Menschheit beweisen, wie bescheuert er war. (...)

    Traurige Geschichten schreiben

    Wozu soll es gut sein, traurige Geschichten zu schreiben? Ist das Leben nicht häufig schon traurig genug?

    Traurige Geschichten schreiben ist sicherlich nicht in jedem Moment das Richtige. Manchmal kann es jedoch dabei helfen, eigene Emotionen zu verarbeiten oder wichtige Themen zu beleuchten.

    Die folgenden Anfänge sollen dir dabei helfen...

    Der Abschied

    Romys Beine wogen tonnenschwer und in ihrem Hals saß ein dicker Kloß. Eigentümliche Stille herrschte in der Krankenhauslobby und eine leichte Note von Desinfektionsmittel hing in der Luft.

    Die Aufzugtüre öffnete sich. Romy zwang sich hinein und drückte die 3. Die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.

    «Magst du dich von deiner Großmutter verabschieden?» Das waren die Worte ihres Vaters gewesen.

    So schlecht sollte es um Oma stehen?

    Das letzte Mal, als Romy sie gesehen hatte, strotzte ihre Oma nur so vor Lebensfreude, drückte ihre Enkelin strahlend an sich und erzählte von ihren jüngsten Reiseplänen. Das war gerade mal zwei Wochen her.

    Mit einem Pling kam der Aufzug zum Stehen und die Tür glitt auseinander. (...)

    Auszug

    Sie hatte es bis zum letzten Abend hinausgezögert. Doch nun musste sie unbedingt loslegen, wollte sie noch eine Chance haben, fertig zu werden. Morgen Früh würden die Umzugshelfer vor der Tür stehen.

    Lisa klappte einen Pappkarton auf, wandte sich dem Regal zu, streckte die Hand aus - und schon überfluteten sie die Erinnerungen. (...)

    Schlussmachen

    «Ich hab’ dich lieb, aber ich möchte nicht mehr mit dir zusammen sein.»

    Nein, das ging auf keinen Fall. Timo verwarf auch diese Version, während er in die Pedale trat und sich unaufhaltsam der Wohnung seiner Freundin, bald Ex-Freundin, näherte.

    «Ich hasse dich», ging natürlich auch nicht.

    Genauso wenig wie «Alles hat ein Ende, wir sind ja keine Wurst.»

    Ein irres Lachen drang aus Timos Mund, dann bremste er ab und stieg vom Rad. Er war angekommen. (...)

    Ein glücklicher Sommertag

    Es sollte ein fröhlicher Sommertag werden draußen am See mit der ganzen Familie und Johnny. Endlich könnten ihn alle kennenlernen, ganz wundervoll würden sie sich verstehen, da war sich Hermine sicher gewesen. Und nun das!

    Draußen hupte Onkel Fritz zum zweiten Mal und ließ nervös den Motor aufheulen, während Hermine auf das Display ihres Handys starrte und Johnnys Nachricht fixierte. Als könnte sie die Worte so auf magische Weise dazu bringen, sich in andere zu verwandeln. (...)

    Hans-Otto

    Hans-Otto war mein Ein und Alles gewesen. Im selben Augenblick, in dem ich ihn zum ersten Mal in der Tierhandlung gesehen hatte, hatte ich mich in ihn verliebt.

    Ich hatte gejammert, gefleht und versprochen, mich um ihn zu kümmern. Ich hatte geschworen, ihm Futter zu geben, auszumisten und mit ihm zu spielen. Und dann, tatsächlich, hatte ich ihn zum Geburtstag geschenkt bekommen. Was für eine Freude! Was für ein Glück!

    Ich erledigte meine Aufgabe jeden Tag fleißig und Hans-Otto und ich wurden die besten Freunde, die man sich nur vorstellen kann. Naja, fast jeden Tag.

    Und nun war er tot.

    Ich starrte auf den Käfig und über die Wangen lief mir ein Sturzbach aus Tränen.

    Wie konnte das bloß passieren?

    (...)

    Quatschgeschichten schreiben

    Gute Quatschgeschichten schreiben – kann es dafür eine Anleitung geben?

    Ja und Nein, denn jeder Versuch, eine konkrete Vorgehensweise zu beschreiben, führt sich selbst ad absurdum.

    Quatschgeschichten schreiben bedeutet nämlich, auf ein Stück Sinn zu verzichten. Wenn du alles richtig machst, machst du es falsch.

    Achte darauf, ob du selbst Freude beim Schreiben hast. Übertreibe, weiche von den gewohnten Pfaden ab und erschaffe unsinnige Kombinationen …

    Hier kommen ein paar Beispiele, wie du dabei anfangen kannst...

    Der 1. April

    «Heute ist der 1. April!», rief Fritzchen begeistert und sprang aus den Federn.

    Was würde er diesmal wohl anstellen?

    Nicht lange nachdenken, sagte er sich, besser gleich anfangen. Er schlenderte in die Küche, in der seine Eltern am Frühstückstisch saßen, und schon ging es los.

    «Guten Morgen», sagte er harmlos, «wusstet ihr schon, dass (…)»

    Das Nashorn und die Antilope

    «Wadehadedudeda?», brüllte das Nashorn, als die Antilope mit einem Akkordeon am Wasserloch vorbeirannte.

    Wusch.

    Und weg war sie.

    «Keine Antwort ist auch eine Antwort», grummelte das Nashorn und erhob sich. «Nichts wie hinterher!» (...)

    Ein Quatschtag

    Lisa hatte blonde Haare, eine Stupsnase, Sommersprossen und eine Menge Humor. Die Sommersprossen hatte sie von ihrer Mama, die Nase von ihrem Papa, bloß beim Humor wusste keiner, woher sie den hatte. Mit ihren ewigen Witzchen ging sie der Welt auf die Nerven. Doch so schlimm wie heute, an ihrem achten Geburtstag, hatte sie es noch niemals getrieben (…)

    Die Sinnfrage

    «Was machst du denn hier?», rief der Pfirsich erstaunt, als sich der Apfel zu ihm in den Obstsalat legte.

    Der Apfel schluckte. Das hatte ihn noch keiner gefragt. (...)

    Reiten

    Es trafen sich einmal eine Banane und ein Pferd. Das Pferd wieherte laut und fragte die Banane, ob es auf ihr reiten könne. Da antwortete die Banane, (...)

    Geschichten übers Glück schreiben

    Was verstehen wir unter Glück?

    Wie kann es gelingen, glücklich zu sein?

    Was bedeutet ein glückliches Leben?

    Diese großen Fragen der Menschheitsgeschichte gehen jeden Einzelnen an. Geschichten übers Glück schreiben bedeutet, diese Fragen neu zu stellen. Es ist nicht unbedingt nötig, darauf Antworten zu geben, jedoch möglich. Die Leser werden dazu eingeladen, sich selbst auf die Suche nach ihrer eigenen Position zu begeben.

    Starte mit den folgenden Anfängen und schreib deine eigene Geschichte übers Glück!

    Brief an sich selbst

    Mit 20 schrieb Malte einen Brief an sich selbst und bat seinen besten Freund, ihm das Schriftstück an seinem 30. Geburtstag zu überreichen. Doch erst, als Finn zehn Jahre später in die Tasche seines Jacketts griff und ihm den Umstand hinhielt, fiel es Malte wieder ein.

    Als die Party vorbei war und sich alle Gäste verabschiedet hatten, setzte sich Malte an seinen Schreibtisch, öffnete das Kuvert und begann zu lesen. Im Grunde bestand der größte Teil des Briefes aus einer Liste.

    Liebes Ich in der Zukunft, begann er,dies ist eine Aufstellung aller Dinge, die ich mir wünsche, ausschließlich Dinge, die zu erreichen allein von mir abhängt. Wie ist es dir damit ergangen?

    Malte ging die Liste durch, setzte im Kopf Haken um Haken und stellte fest, dass er alles erreicht hatte, jeden einzelnen Punkt.

    Doch statt Stolz und Freude darüber empfand er nichts als Leere.

    Dann nahm er Blatt und Stift zur Hand und schrieb einen neuen Brief. Er würde Finn bitten, ihm diesen an seinem 40. Geburtstag zu überreichen.

    Liebes Ich in der Zukunft, schrieb er,ich hoffe du hast das Glück gefunden.

    Dein Malte

    Und schon am nächsten Tag begab er sich auf die Suche. (...)

    Glücksrezept

    Es gab Rezepte fürs Backen und Kochen, fürs Basteln und Schneidern und sogar dafür, ein wunderschönes Baumhaus im Garten zu bauen. Gut, dann nannte man das eher Anleitung, aber das kam schließlich aufs Gleiche raus. Bloß für das Glück fand Sophie nichts. Weder Rezept noch Anleitung, zumindest keine, bei der sie nicht schon beim ersten Lesen davon überzeugt war, dass sie niemals funktionieren würde.

    Sie schloss frustriert den Internetbrowser und beschloss selbst aufschreiben, wie das eigentlich funktionierte mit dem Glücklichsein. Doch dafür musste sie erst mal verstehen, was Glück eigentlich war.

    Sophie stand vom Computertisch und machte sich an die Arbeit. (...)

    Der Fund

    Wie jeden Samstagvormittag mähte Onkel Tobsen den Rasen. Zufrieden summte er vor sich hin und genoss es, wie sich die Melodie im Röhren des Motors verlor. Er sog diese ganz besondere Mischung aus Blüten, frisch gemähtem Rasen und Benzin durch die Nase. Oh, wie er die kleinen Freuden des Lebens genoss!

    Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, denn auf die großen Freuden musste er schließlich verzichten.

    Die Hoffnung, dass sich daran nochetwas ändern würde, hatte er längst beerdigt. Seitdem ging es im wunderbar. Ratarataratann... Das Röhren des Motors erstarb.

    Was war da los?

    Onkel Tobi ging in die Hocke. Hob den Rasenmäher hoch. Irgendwas glänzte und glitzerte zwischen den Messern im Gras.

    Was war das denn?

    So einen Stein hatte Tobsen noch niemals gesehen. Er nahm ihn in die Hand und staunte, wie schwer er war.

    «Ich bin ein Glücksstein», wisperte es, «was auch immer du wünscht, es geht in Erfüllung!» (...)

    Eine besondere Hausaufgabe

    «Und nun die Hausaufgabe!», rief der Philosophielehrer begeistert. «Führt bis nächste Woche mit mindestens fünf Personen eurer Wahl ein Interview zum Thema Glück!»

    Anja stöhnte. Noch eine Aufgabe! Doch im Kopf ging sie schon Nachbarn, Freunde, Bekannte und Verwandte durch. Wen sollte sie um ein Interview bitten? Und wie würden wohl die Antworten lauten? (...)

    Die Lesung

    Die Glückslüge prangte in großen Lettern ganz oben auf auf der einseitigen Werbeanzeige. Etwas kleiner stand darunterLesung und Diskussion mit dem Bestsellerautor Dr. Dieter Depri.

    Irene spürte Wut in sich aufflammen und schlug die Zeitung zu.

    Was hieß hier bitte Lüge? Das war ja wohl eine Frechheit.

    Dann öffnete sie die Zeitung erneuet und notierte Ort, Datum und Uhrzeit. Diesem Dr. Unglück würde sie gehörig die Meinung sagen! (...)

    Tiergeschichten schreiben

    In Tiergeschichten kommen Tiere vor, so viel ist klar. Doch meist sind diese Tiere extrem vermenschlicht. Und genau das macht den Reiz aus. Bestimmte Eigenschaften, die wir bestimmten Tieren zuschreiben, können wir für unsere Geschichten nutzen. Und wir können damit spielen. So kommen in den folgenden Anfängen für Tiergeschichten ein wasserscheuer Pinguin, ein gutmütiger Löwe und eine todesmutige Amsel vor.

    Es kommt ganz auf dich an, was du daraus machst...

    Pingus großes Abenteuer

    Kraks – was war das denn für ein Geräusch? Pingu, der kleine Pinguin, blickte nach unten.

    Tatsächlich! Ein Riss im Eis.

    Und schon löste sich seine Scholle vom Rest der Eisplatte, auf der seine Familie stand. Ausgerechnet heute, dabei hatte er gar keine Schwimmflügel an. Was sollte er tun? (...)

    Die coolste Band der Welt

    Eli, der Elefant, trötete über die Steppe. «Törö! Wer möchte mit mir Musik machen?»

    Eli hatte einen Plan: Er wollte die coolste Band der Welt zusammenstellen. Jedes Tier würde darin eine andere Aufgabe übernehmen.

    Kaum war er fertig mit Tröten, sah er eine riesige Staubwolke am Horizont. (...)

    Begegnung mit einer Biene

    Susi Sonnenblume schlenderte durch den Garten und summte ein Liedchen. Da hörte sie ein Stimmchen ganz nah an ihrem Ohr: «Oh, du summst so schön!»

    Sie blickte sich um, doch sie konnte niemanden entdecken. (...)

    Löwe gegen Piepmatz

    Lennart, der Löwe, war so, so müde. Doch auf seinem Rücken saß Pepe, der Piepmatz, und piepste schon seit zwei Stunden vor sich hin. Bisher hatte Lennart versucht Pepe zu ignorieren. Doch nun reichte es ihm. (...)

    Amsel gegen Katze

    Ali Amsel hüpfte so wie jeden Morgen vergnügt in die Pfütze und nahm ein Bad. Da hörte er ein Fauchen, blickte auf und sah das aufgerissene Maul von Käthe Katze.

    Wie ein Blitz schoss sie auf ihn zu. (...)

    Krimigeschichten und Kurz-Thriller schreiben

    Ein guter Krimi lebt von einer guten Auflösung. Am Ende sollten deine Leser einerseits überrascht sein, andererseits sollten sie die Pointe plausibel finden. Außerdem brauchst du eine interessante Ermittler-Figur und einen möglichst außergewöhnlichen Fall. Eine Krimigeschichte funktioniert da nicht anders als ein Kriminalroman, nur eben ein gutes Stück kompakter, ohne allzu viele Wendungen.

    Bei einem Thriller kommt zu all dem noch die akute Gefahr dazu. Dein Ermittler kann selbst ins Visier des Täters geraten. Oder muss potentielle Opfer retten und gegen die Zeit arbeiten. Auch psychologische Untiefen und ein Spiel mit Wahn und Wirklichkeit sind beliebte Möglichkeiten.

    Nutze die folgenden Anfänge zum Weiterschreiben, um fesselnde Kurzkrimis und Mini-Thriller zu Papier zu bringen...

    Überraschender Einsatz

    Da da da da. Da da da da. Beethovens Neunte riss Kommissar Bergedorf aus dem Schlaf. Er brummte und knipste das Licht an. 2:30 Uhr.Da da da da da. Da da da da. Schlaftrunken tastete er nach dem Handy. Er musste den verdammten Klingelton ändern.Da da da - «Bergedorf», murmelte er, auf das Schlimmste gefasst. (...)

    Die Rache des Verkehrspolizisten

    Zum Verkehrspolizisten degradiert. Was für ein schlechter Witz. Nur weil der neue Chef ihn nicht ausstehen konnte. Schmidtchen hob die Kelle und die Fahrzeuge stoppten, dann drehte er sich um und winkte den Autofahrern auf der anderen Seite der Kreuzung zu.

    Ein schwarzer Mercedes setzte sich in Bewegung.

    War das nicht ….? Der Typ hatte ihm doch die ganze Scheiße hier eingebrockt! Na warte … (...)

    Tatortreiniger

    «Suppinski, ich bin der Tatortreiniger!»

    Wie immer verzog mein Gegenüber sein Gesicht, als ich ihm die Hand reichte und versuchte zugleich, sich nichts anmerken zu lassen. Ich zeigte den Freigabebescheid vor und machte mich an die Arbeit.

    Eine Beziehungstat,das hatte ich in der Zeitung gelesen. Der Täter habe erst seine Frau, dann sich selbst umgebracht und zwar - dieses Detail hatte den Ehrenplatz auf Seite 1 garantiert - mit einer Machete.

    Ich hatte noch nicht alle meine Mittelchen, Schwämme und Bürsten ausgepackt, da war mir schon klar: Diese Version konnte nicht stimmen. (...)

    Die Rache

    «Überraschung!»

    Die Stimme meiner Ex klang zuckersüß aus der Soundanlage des Fahrstuhls. Wäre die Trennung anders verlaufen, hätte ich einen Zufall vermutet, verwirrend im ersten Moment, doch letztlich erklärbar. Doch ich wusste, wie krank Mary drauf war.

    «Das wirst du bereuen», hatte sie vorhergesagt.

    Nun war es offensichtlich soweit. (...)

    Romantasy-Geschichten schreiben

    Romantasy-Geschichten sind Liebesgeschichten, die in einer Fantasy-Welt spielen.

    Diese noch recht junge Spielart kombiniert damit zwei extrem erfolgreiche und beliebte Genres. Übrigens sind alle Spielarten und Subgenres von Fantasy möglich, egal ob High-Fantasy, Urban- Fantasy oder Dark-Fantasy.

    Und auch den Irrungen und Wirrungen der Liebesgeschichte sind keine Grenzen gesetzt. Das Besondere deiner Romantasy-Geschichte liegt dabei möglichst sowohl in der entworfenen Welt als auch in der Lovestory …

    Versuch es einmal mit einem der folgenden Anfänge!

    Vampirliebe

    Ganz sanft fing es an. Ein leichtes Kribbeln in den Zehen- und Haarspitzen. Es wanderte in die Mitte des Körpers, bis Dennis ganz davon erfüllt war. Blut! Er roch Blut!

    Dennis erhob sich und folgte dem süßlichen Duft seiner wildesten Träume. (…)

    Der Zauber

    «Raberikope Laudatio Primo!» Es tat einen Knall und ein heller Blitz schoss aus dem Stein.

    Lian schreckte zurück.

    Vor ihm wirbelte dichter Nebel umher. Das war ihm noch nie bei seinem Kreativzauber passiert. Er hatte doch nur eine fantastische Festrede für seinen großen Auftritt auf der Preisverleihung heute Abend herbeizaubern wollen.

    Na nu? Was war das denn jetzt?

    Der Nebel lichtete sich und gab den Blick frei auf ein Wesen, so schön und hell und glitzernd, wie Lian noch nie zuvor eines gesehen hatte. (...)

    Der Auftrag

    «Ich krieg’ das alleine hin!» Mary legte alle Überzeugungskraft in ihre Stimme. «Ich brauche keinen Partner für diese Mission!»

    «Mein Kind», wiederholte der alte Londolf zum zigten Mal, «so lauten nun mal die Statute, ich darf und werde mich nicht über sie hinwegsetzen. Auch wenn ich natürlich weiß, dass du alles alleine schaffst und niemals Hilfe brauchst.» War da etwa ein spöttischer Unterton in seiner Stimme? «Nun schau doch erst einmal, wen ich dir mitgebracht habe.»

    Der Alte machte eine einladende Handbewegung und in der Wand tat sich eine Tür auf. Mary hatte sie zuvor gar nicht bemerkt. Herein trat ein Graumariner, wie an seinem Umhang unschwer zu erkennen war. Blutjung, arrogant und dazu auch noch ein hübsches Gesicht. Selbstbewusst trat er auf Mary zu und streckte die Hand aus. (…)

    Laris Opfer

    «Spiel nicht so viel rum! Ich wünsche mir etwas mehr Ernsthaftigkeit!» Lari Fari hatte die Stimme ihrer Mutter im Ohr, als sie aus dem Feennest flatterte, um der großen Stadt, deren Türme am Horizont zu erkennen waren, mal wieder einen Besuch abzustatten.

    Welche zwei ganz besonderen Menschenkinder würde sie wohl diesmal bestäuben?

    Welche zwei Glücklichen würden heute begreifen, dass sie füreinander bestimmt waren?

    Welche skurrile, witzige oder ganz und gar abwegige Paarung würde Lari wohl heute zu Stande bringen?

    Sie spürte dieses unbeschreibliche Jucken in ihren Flügeln, wie jedes Mal, wenn sie so richtig Spaß haben würde. Und noch ehe sie die Stadt erreichte, war die Stimme ihrer Mutter vergessen. (...)

    Kurzgeschichten schreiben

    Klassische Kurzgeschichten verfügen typischerweise über folgende Eigenschaften:

    • alltägliche Figuren in für sie bedeutsamen Situationen
    • ein offener Einstieg
    • ein Umschwung von Glück ins Unglück oder andersherum
    • ein offenes Ende.

    Häufig wird der Begriff Kurzgeschichte jedoch auch synonym für kurze Geschichte verwendet. Hier geht es also vor allem darum, dass deine Story nicht zu lang wird …

    Nutze die folgenden Einstiege, um eine klassische Kurzgeschichte oder einfach nur eine kurze Geschichte zu schreiben!

    Der Brief

    Als Toni den Briefkasten aufschloss, rechnete er wie immer mit gähnender Leere. Oder mit Rechnungen.

    Doch ein Schreiben der Lotteriegesellschaft?

    Das hätte er niemals zu hoffen gewagt, auch wenn er wöchentlich mit hohen Einsätzen spielte.

    Mit zittrigen Fingern trug er den Umschlag ins Haus. (...)

    Der Zusammenstoß

    «Hoppla!», hörte Lara eine Stimme sagen und wurde in ihrem Stechschritt gestoppt.

    «Passen Sie doch auf!», blaffte sie und blickte nach oben. Moment, war das nicht …? (...)

    Der Name

    Unter tosendem Applaus betrat Hans die Bühne. Er hatte es tatsächlich bis ins Finale geschafft! Zwar nur auf der Kleinkunstbühne in Hintergriesenthal, doch immerhin.

    Endgültig war er seinem schüchternen, pickligen, früheren Ich nun entronnen! Bis zum Weltruhm waren es nur wenige Schritte, verglichen mit dem Weg, den er hinter sich hatte. So viele Jahre lang hatte er mit sich gehadert. Doch nun war er angekommen.

    «Herzlichwillkommen, liebe Liebenden der ganz großen Kunst!», brüllte er ins Mikrofon und zog eine seiner berühmten Grimassen. Die Menge johlte und klatschte und dann breitete sich gespannte Erwartung aus, die Hans bis zum letzten Moment auskosten wollte. Und wenn es die Crowd kaum noch aushielt, würde er mit einer seiner stärksten Pointen starten.

    Hans Schwanz!“, durchbrach eine Stimme die Stille. Hans’ Knie wurden weich.

    Seit wie vielen Jahren hatte er diese Beschimpfung schon nicht mehr gehört?

    Die Welt um ihn herum begann sich zu drehen. (...)

    Der Termin

    «Guten Morgen, Herr Mayer. Kommen Sie bitte nach Unterrichtsschluss zu mir ins Büro.»

    «Mach’ ich», erwiderte Studienrat Meyer, doch die Schulleiterin war schon weiter gerauscht, um hier und da für Unruhe im Lehrerzimmer zu sorgen.

    Was wollte sie bloß von ihm? Hatte er wieder was falsch gemacht? Hatte ihn ein Schüler oder gar ein Kollege verpetzt?

    Er musste unbedingt herausfinden, was los war, um sich zu wappnen. (…)

    Der Knall

    Olli setzte widerwillig den Blinker. Nur noch knapp 100 Kilometer, da brauchte er nun wirklich keine Pause. Aber er würde wieder Probleme kriegen, wenn er sich nicht an die Vorschriften hielt.

    Immerhin war der Rastplatz halb leer. Olli steuerte auf eine Lücke in der Nähe des Restaurants zu, da ertönte ein Knall. Er zuckte zusammen, blickte in den Rückspiegel. Ein riesiger Feuerball stieg in den Himmel und wurde schnell größer. (...)

    Fabeln schreiben

    In Fabeln geraten meist Tiere in einen Konflikt. Diese stehen jeweils für bestimmte menschliche Eigenschaften, Haltungen oder Überzeugungen. Somit sind Fabeln pädagogische Geschichten, da sie meist eine Lehre vermitteln sollen. In der Zeit der Aufklärung erlangten sie besondere Beliebtheit, da hier die Bildung im Zentrum stand.

    Achte beim Schreiben von Fabeln darauf, dass die von dir verwendeten Tiere klar für etwas stehen. Diese Figuren sind eher schematisch, charakterlich ausgestalten brauchst du sie nicht.

    Giraffe und Kamel

    Eine Giraffe biss genüsslich die zartesten Blätter von ganz oben aus der Krone eines riesigen Affenbrotbaumes ab, da höre sie eine Stimme.

    «Hey, du da oben, gibst du mir auch etwas ab?», rief ein Kaninchen tief unter ihr. «Wenn du mich hochhebst bis in die Spitze, zeige ich dir, wie man hoppelt!» (...)

    Der Löwe

    Das Brüllen des Löwen hallte durch die Savanne. Er hatte riesigen Hunger.

    Ein junger Präriehund, eine Babyantilope und ein Zebra waren miteinander befreundet. Sie standen am Wasserloch und hörten den Löwen. Ängstlich blickten sie sich an.

    Das Brüllen kam näher. Der Präriehund suchte hektisch nach einem Loch und das Zebra scharrte bereits mit den Hufen.

    «Bleibt besser hier», sagte die Babyantilope. «Ich habe eine Idee, wie wir dem Löwen eine Lektion erteilen. Keiner soll mehr Angst vor ihm haben!» (…)

    Die Begleitung des Pfaus

    Der Pfau war so wunderschön, dass ihn alle auf seinem Spaziergang begleiten wollten. Doch der Pfau wollte nurein anderes Tier dabei haben.

    Bis auf drei Tiere hatten sich schon alle bei ihm vorgestellt. Er hatte alle abgelehnt. Entweder waren sie ihm zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn, zu schön zu hässlich, zu dumm oder zu klug gewesen.

    Übrig waren nur noch der Igel, der Fuchs und die Schlange. (…)

    Der Bär und der Hase

    Dem Bären ging es schlecht. Früher war er groß und stark gewesen und alle Tiere des Waldes hatten sich vor ihm gefürchtet. Doch nun war er alt und schwach und seine Macht reichte gerade mal bis zu dem Bach, der in einiger Entfernung an seiner Höhle vorbei plätscherte.

    Als er so vor seiner Höhle saß und vor sich hin schmollte, erblickte er einen Hasen auf der anderen Seite des Bachs. Das war früher sein Land gewesen! Im Grunde genommen war es das immer noch.

    All der Hass der letzten Jahre konzentrierte sich nun auf den neuen Nachbarn. Es schien dem Bären, dass dieser verdammte Hase Schuld an seinem Unglück sei. Grummelnd erhob er sich, um seinen bösen Gedanken Taten folgen zu lassen. (…)

    Das Nashorn und das Krokodil

    «Hallo, guten Tag», sagte das Nashorn, als es an das Wasserloch trat. «Ist jemand zu Hause?»

    Es rechnete zwar nicht damit, dass hier jemand wohnte. Doch beim Trinken wollte es unangenehme Überraschungen vermeiden.

    Da tauchte aus dem trüben Wasser ein Krokodil auf. «Sie wünschen?», fragte es und ließ sein Maul auf und zu schnappen. (...)

    Fantasygeschichten schreiben

    Das Genre Fantasy ist längst ein ungemein weites Feld. Fantasygeschichten schreiben ist nicht gleich Fantasygeschichten schreiben.

    Im Folgenden findest du Geschichtenanfänge, in denen Fantasyelemente in unsere gewohnte Welt einbrechen, in denen eine komplette Fantasiewelt entworfen wird oder in denen auf humoristische Weise fantastisch erzählt wird.

    Welche Art Fantasygeschichten passen am besten zu dir?

    Probier’s aus!

    Der Drachenflug

    Unter ihnen erstreckten sich die glitzernden Weiten eines Meeres aus schimmerndem Eis, das immer wieder von feuerspeienden Bergen durchbrochen wurde. Novalis klammerte sich an den Golddrachen, der ihn mit kräftigem Flügelschlag seinem Ziel entgegen trug: der Tropfsteinhöhle von Alkalabanter. (…)

    Der Schlüssel

    Was glitzerte denn da im Gras?

    Luise ließ den Blumenstrauß fallen, den sie aus Langeweile gepflückt hatte, und streckte die Hand aus.

    Es war ein Schlüssel, und was für einer! Der Kopf war mit Edelsteinen verziert und wirkte so prachtvoll, als hätte ihn jemand aus einer Schatzkammer geklaut. Und das mitten auf der Wiese hinter ihrem Haus! (...)

    Der Zug aus dem Nichts

    Wie aus dem Nichts war er aufgetaucht. Nun stand er da, dampfend und fauchend.

    Torben sah zu den anderen Kindern. Doch keiner außer ihm schien den Zug zu bemerken.

    Der Zug sah aus, als wäre jemand direkt aus der Vergangenheit hierher gereist, nach Trostbüttel, um mitten auf dem Schulweg neben den Tischtennisplatten zum Stehen zu kommen. Dabei gab es hier nicht einmal Gleise.

    Ein Schaffner lehnte sich aus der Tür und winkte. Torben drehte sich um, doch hinter ihm stand keiner. Meinte der etwa ihn?

    «Na los, worauf wartest du noch!», rief der Schaffner, «steig ein!» (...)

    Erwacht

    Nova hatte gut geschlafen und endlich mal wieder genug. Sie blinzelte, erhob sich aus ihrem Moosbett und blickte sich um.

    Immer noch Wald, das gefiel ihr. Das letzte Mal war sie schon nach wenigen Monaten geweckt worden, als jemand einen Baum fällen wollte, an dessen Füßen sie ruhte. Doch dieses Mal schien sich nur wenig geändert zu haben. Dabei hatte sie bestimmt an die 1000 Jahre geschlummert.

    Sie trank etwas Tau, naschte ein paar Beeren und flatterte zur Probe mit ihren Flügeln. Dann machte sie sich frisch und ausgeruht auf den Weg. Mal sehen, was aus der Menschheit geworden war. (...)

    Bitte um Einlass!

    Kabumm! Eizi Eishorn rammte sein Horn gegen die Pforte.

    Kabumm! «Aufmachen! Endlich aufmachen!»

    Warum reagierte denn keiner? (...)

    Geschichten für Kleinkinder schreiben

    Gute Geschichten schreiben – was das bedeutet, hängt stark davon ab, für wen du die Geschichte schreibst.

    Gute Geschichten für Kleinkinder zeichnen sich dadurch aus, dass deine Zielgruppe sie versteht. Pass deine Ausdrucksweise und die Komplexität der Sprache entsprechend an.

    Des Weiteren sollten sich die Kinder mit deinem Thema und den handelnden Figuren verknüpfen. Die Handlung darf also nicht zu kompliziert sein. Gestalte des Weiteren die Konflikte und Gefahren unbedingt kindgerecht...

    Das traurige Krokodil

    Das Krokodil war traurig. Wo war bloß seine Mütze hin? Eben hatte es sie noch auf dem Kopf. Und nun war sie weg. (...)

    Eine Bello-Geschichte

    Bello hat bald Geburtstag. Er wünscht sich eine riesige Tafel Schokolade. Doch wie soll er das bloß Herrchen und Frauchen erklären? (...)

    Das Kitafest

    Heute ist Sommerfest in der Kita. Paul ist ganz aufgeregt. Gleich nach dem Frühstück schnappt er sich Mama und Papa und sie gehen los. Was sie in der Kita wohl alles erwartet? (...)

    Die Kirmes

    Einmal mit dem Riesenrad fahren. Nur ein einziges Mal! Das will Mia unbedingt. Aber Mama hat Höhenangst. Papa möchte Bockwurst essen. Und Opa und Oma sind nicht aus dem Boxauto rauszubekommen. Was soll Mia bloß tun? (...)

    Der Stau

    Endlich Urlaub! Das gesamte Gepäck war im Wagen verstaut, Mama drückte auf die Play-Taste, unser Lieblingslied erklang und Papa fuhr los.

    Doch schon nach wenigen Kilometern stoppte der Wagen.

    Stau! 15 km langer Stau, sagte die Stimme im Radio.

    Wie langweilig!

    Was sollten wir tun? Da hatte Mama eine Idee. (...)

    Geschichten für Kindergartenkinder schreiben

    Welche Themen treiben Kindergartenkinder um?

    Welche Wünsche haben sie?

    Welche Ängste?

    Welche Art Konflikte begegnen ihnen?

    Und wie sehen gute Lösungen aus?

    Diese und ähnliche Fragen solltest du dir stellen, wenn du Geschichten für Kindergartenkinder schreibst. Finde Antworten, die zu deiner Zielgruppe passen!

    Doch mit dem Inhalt ist es noch nicht getan. Achte auch auf deinen Schreibstil. Die Geschichte sollte verständlich geschrieben sein und du solltest ohne große Umschweife, zur Sache zu kommen.

    Die folgenden Geschichtenanfänge sollen dir als Beispiel dienen...

    Der Tag, an dem der Ball verschwand

    Maxi liebte seinen blauen Ball mit den rosa Punkten. Jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen, nahm sie ihn in die Hand, um damit zu spielen. Doch eines Morgens war er verschwunden. (…)

    Spielzeugtag

    Freitag ist Spielzeugtag in der KITA. Doch Josephine hat keine Ahnung, welches Spielzeug sie von zu Hause mitnehmen soll. Sie besitzt so viele tolle Sachen! Wie soll sie sich bloß entscheiden? (...)

    Das Theaterstück

    Frau Möhrle bat uns alle gut zuzuhören. Wir saßen im Kreis und starrten unsere Erzieherin erwartungsvoll an.

    «Wir bereiten ein Theaterstück vor», sagte sie und strahlte. «Und zur Aufführung laden wir alle Mamas, Papas, Omas und Opas ein» (…)

    Moni will auch

    Alle Kinder dürfen jeden Tag Fernsehen. Und zwar mindestens zehn Stunden. Davon ist Moni überzeugt. Maxi und Samy und Liselotte erzählen schließlich jeden Tag in der KITA, was sie wieder Tolles angeschaut haben. Bloß Mama und Papa scheinen das anders zu sehen. Schon wieder wollen sie statt fernzusehen einen Spaziergang machen. Moni protestiert. (…)

    Super-Toni

    Am Tag ist Leni ein ganz normales Kind. Doch in der Nacht, sobald sie die Augen schließt, verwandelt sie sich in Super-Leni Sie ist schon gespannt, welches Abenteuer sie diesmal erlebt. (...)

    Coming-of-Age-Geschichten schreiben

    Coming-of-Age-Geschichten sind Geschichten übers Erwachsenwerden. Ein Jugendlicher Protagonist macht eine für ihn wichtige Entwicklung durch. Dabei geht er oder sie durch Höhen und Tiefen, setzt sich mit anderen Menschen auseinander und kommt an seine Grenzen.

    Die folgenden Geschichtenanfänge helfen dir dabei, deine eigene Coming-of-Age-Geschichte zu schreiben...

    Generationenkonflikt

    «Solange du deine Füße unter meinem Tisch...»

    Vaters Stimme donnerte durch den Raum, doch dann unterbrachersich. Was war das, verdammt?,fragte er sich.

    Ich hatte die Lunte gezündet. (...)

    Durchgebrannt

    Ich drehte den Schlüssel um, der Motor stotterte, dann sprang er an. Doch mein Herzschlag übertönte ihn. Dabei hatte das Biest unter meinem Hintern über 600 PS. Jedes einzelne von ihnen gehörte eigentlich dem Alten. Jetzt gehörten sie mir.

    Ich gab sanft Gas. Die Antwort kam prompt mit pulsierendem Röhren. Ich kontrollierte im Rückspiegel mein Outfit. Cappy und Sonnenbrille saßen perfekt. Kein Polizist der Welt würde mir ansehen, wie alt ich war. Erst recht nicht bei dem Tempo, mit dem ich an ihm vorbeirauschen würde. Na dann, nichts wie los!

    Die Unerreichbare

    Als ich sie zum ersten Mal sah, trat die Magie in mein Leben. Dunkelblonde Locken, eine Sonnenblumenspange im Haar, weiße Rüschenbluse, Doc Martens. Alternativ, bildschön und stilvoll. Genau mein Fall.

    Langsam bewegte ich mich auf sie zu. Doch schon nach wenigen Schritten schob er sich ins Bild:Toni a.k.a. Hackfresse a.k.a. Riesenbizeps a.k.a. Spatzenhirn. Er trat auf sie zu, ich blieb stehen. Versteckte mich hinter einer Säule.

    Toni streckte den Arm aus, sagte was. Vermutlich irgendwas komplett Idiotisches. Die Sonnenblume lachte, berührte ihn an der Schulter.

    In mir starb die Magie und machte Platz für den Hass. In atemberaubendem Tempo stieg er in mir auf, jede kleinste Zelle sog sich mit ihm voll. Bis mein Körper damit komplett ausgefüllt war. Das wird er bereuen, schwor ich mir. (...)

    Das Geständnis

    «Ich liebe dich!»

    Hatte er das tatsächlich gerade gesagt? Wie abgedroschen war das denn bitte!. Und was sollte Lucy bloß davon halten? (...)

    Das Verbot

    «Du gehst nicht auf dieses Konzert!»

    Ich hatte die Stimme meiner Mutter in Dauerschleife im Ohr. Mit jeder Wiederholung gewann sie an Kraft, obwohl die Worte schon beim Aussprechen schon mehr als deutlich gewesen waren. Doch nun war das Verbot zur felsenfesten Wahrheit geworden, zum Hochsicherheitstrakt, aus dem der Insasse, also ich, niemals auch nur daran denken sollte, den Ausbruch zu wagen.

    Was mich nicht die Bohne interessierte.

    Ich streckte den Arm aus dem Fenster, klammerte mich an die Regenrinne und stieß mich ab. (...)

    Gruselgeschichten schreiben

    Gruselgeschichten müssen vor allem eines: gruselig sein.

    Folgende Elemente können dir dabei helfen, dies zu erreichen:

    • klassische Gruselsymbole wie Fledermäuse oder Blutspuren
    • unheimliche Handlungsorte wie verwunschene Schlösser oder dunkle Keller
    • Andeutungen möglicher Bedrohungen und Gefahren
    • gefährliche Ziele und Missionen deiner Figuren
    • Figuren mit potentiell gruseligen äußeren und inneren Eigenschaften

    Des Weiteren solltest du deine Geschichte möglichst lebendig zu erzählen. So kann sich das Gruseln beim Lesen maximal entfalten.

    Dies gelingt z.B. durch

    • das Einbinden von Sinneseindrücken
    • stimmiges Abwechseln von kurzen und langen Sätzen
    • Cliffhanger am Ende von Absätzen
    • interessante Wechsel in der Erzählperspektive
    • das Einbinden verstörender Erinnerungen.

    Nutze die folgenden Anfänge und schreibe deine eigene Gruselgeschichte!

    In Gefahr

    Das Messer war an der Schläfe eingedrungen, hatte sich quer durchs Gehirn gebohrt und kam nun auf der anderen Seite wieder zum Vorschein. Doch mein bester Kumpel Max hüpfte immer noch auf meinem Bett herum und sang dazuHighway to hell.

    Aber auch ich war hart im Nehmen. Schließlich steckte eine eindrucksvolle Axt in meinem Schädel, doch ich trug stoisch dunklen Lidschatten auf. Der brachte die Blutspuren auf Stirn und Wangen erst so richtig zur Geltung.

    «Na, sind wir langsam hübsch genug für die Halloweenparty?» Max hatte seine Performance beendet, war hinter mich getreten und ruckelte mit einer Hand das Messer zurecht. «Noch etwas Kunstblut gefällig?»

    Ehe ich antworten konnte, hatte er mit der anderen Hand schon die halbe Tube in meinen Nacken gequetscht. Ich kreischte auf. «Damit locken wir auf dem Weg bloß die Zombies an!», schimpfte ich. Da hatte ich noch keine Ahnung, wie verdammt recht ich behalten sollte. (...)

    Der Keller

    «Hol’ mir doch mal eben eine Marmelade aus dem Keller», hatte Oma gesagt. «Oder hast du etwa Angst?»

    «Angst? I wo!», hatte ich entgegnet und mich auf den Weg gemacht.

    Und nun stand ich hier.

    Auf der engen Steintreppe, atmete flach, um den Modergeruch auszuhalten.

    Ich klammerte mich an den Handlauf, da meine Knie so weich waren. Wie sollten sie mich aus diesem Schlund jemals wieder nach oben tragen? Ich würde da unten neben alten Einmachgläsern und Konservenbüchsen verschimmeln, ausgelaugt und kraftlos den Ratten zum Fraß ausgeliefert.

    Und doch tat ich den nächsten Schritt hinab in die Tiefen. Denn zurück konnte ich auch nicht. Was würde Oma bloß denken, wenn ich mit leeren Händen wiederkäme?

    Da ertönte ein Schrei.

    Ich erstarrte in der Bewegung, mein Fuß schwebte über der nächsten Stufe, mein Herzschlag setzte aus. Ich hatte es ganz deutlich gehört. Es klang zwar gedämpft, doch maximal verzweifelt.

    Da unten wurde jemand zu Tode gequält.

    Was hatte die Frau, die ich als meine Großmutter kannte, bloß in ihrem Keller versteckt? Was waren ihre wahren Motive, mich hier runter zu schicken? Und was sollte ich jetzt bloß tun? (...)

    Der Klassenlehrer

    Die erste, die merkte, dass etwas nicht stimmte, war Mina.

    «Guck mal», wisperte sie, als sich Dr. Brunner zur Tafel drehte.

    «Was denn?», fragte ich genervt, da sie mich in meiner Zeitungslektüre unterbrochen hatte. Mathe war für mich die perfekte Gelegenheit, mich über das Weltgeschehen zu informieren. Denn solange die Mathegenies den Unterricht schmissen, war Brunner egal, was die anderen trieben.

    «Da war eine Schabe in Brunners Nacken, die kam aus ihm raus», flüsterte Mina. «Das ist gar nicht Brunner, das ist ein Zombie.»

    Ich schnaufte und studierte das Gesicht meiner Nachbarin. Die Gute hatte mal wieder zu viel Netflix geguckt.

    «Komm mal runter», murmelte ich und wandte mich wieder dem Bericht über die drohende Finanzkrise zu. Dabei streifte mein Blick Dr. Brunner.

    Was war das denn gerade gewesen?

    Ich sah nochmals hin.

    Und da sah ich es auch.

    Im selben Moment verwandelte sich der Klassenraum in eine Kralle, die uns umklammert hielt und sich langsam schloss. Ich wollte aufspringen, wegrennen, die Tür aufreißen, weg hier, bloß weg!

    Doch meine Muskeln verweigerten den Befehl.

    Ich klebte am Stuhl fest, mein Atem ging schnell.

    «Alles klar bei dir?», fragte Mina.

    (...)

    Die Liebhaberin

    Endlich war er am Ziel angekommen. Den ganzen Abend lang hatte er diese süße blonde Zuckerschnecke angegraben und nun drückte er tatsächlich die Tür seiner Wohnung hinter ihnen ins Schloss. Sie war mindestens 20 Jahre jünger als er. Noch keine 30. Und ihre Maße waren wie aus dem Katalog. Der fetteste Fang seit Wochen.

    Eine Hand fuhr in seinen Nacken, mit der anderen griff ihm die Süße um die Taille und lenkte ihn sanft in Richtung Schlafzimmer. Er spürte ein Pochen in seinem Schritt. Da fiel sein Blick auf den Spiegel im Flur.

    Er sah sich selbst in den Armen einer Greisin, deren braun gefleckte Zunge aus einem zahnlosen Mund glitt und über seine linke Ohrmuschel fuhr. (...)

    Philosophische Geschichten schreiben

    Der Ausdruck Philosophie wird häufig mit Freundschaft zur Weisheit oder Liebe zur Weisheit übersetzt. Was also sind philosophische Geschichten?

    Philosophische Geschichten beschäftigen sich mit philosophischen Themen. Sie ermöglichen es den Lesern, Fragen zu stellen und weiterzudenken. Dabei geht es um grundsätzliche Themen, die uns als Menschen angehen.

    Die folgenden philosophischen Geschichten zum Weiterschreiben berühren verschiedene philosophische Disziplinen: Ethik, Anthropologie, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie. Nutze sie und philosophiere durchs Kreative Schreiben auf eine etwas andere Art...

    Liebe zur Weisheit

    «Philosophie, das heißt Liebe zur Weisheit!» Kalle hatte die Stimme seines alten Philosophielehrers im Ohr, als er in den Zug stieg und zu seiner großen Reise aufbrach. Wenig später blickte er im Fenster den Dächern seiner Heimatstadt dabei zu, wie sie am Horizont verschwanden. Weise, oh ja, das wollte er werden. (...)

    Dilemma-Geschichte

    «Entweder du entscheidest dich zwischen einem deiner Kinder oder beide sind tot.»

    Das Monster ließ seinen Worten ein hämisches Lachen folgen und startete den Timer. Susanne blieben noch 4 Minuten und 57 Sekunden. (...)

    Anthropologisch

    «Und was soll das alles eigentlich?», fragte der eine Gott den anderen.

    «Du meinst geboren werden, das bisschen Leben und dann wieder sterben?», meinte dieser, beobachtete irritiert das menschliche Treiben und hatte keine rechte Antwort parat. (...)

    Erkenntnistheoretisch

    Melina schlenderte über den Trödelmarkt ihrer Heimatstadt so wie jedes Jahr. Alte Postkarten aus aller Welt besaß sie schon, goldverzierte Leuchter ebenfalls sowie antike Bücher ohne Ende. Und gebrauchte Klamotten – nee, darauf hatte sie nun fürwahr keine Lust.

    Doch was war das da?

    Sie näherte sich einem kleinen Stand etwas abseits, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Eine alte, faltige Frau saß dahinter, in einen dicken Pelzmantel gehüllt, und nickte ihr zu. Melina griff nach einer der vielen bunten Brillen, die nebeneinander aufgereiht waren, und setzte sie auf. Ab diesem Moment war für sie nichts mehr wie zuvor. (...)

    Die verlorene Sprache

    Karl wachte auf und wusste, dass mit ihmetwas nicht stimmte. Als er an den Frühstückstisch trat und seine Frau ihn begrüßte, wollte er etwas erwidern. Doch es gelang ihm nicht. Und auch, als sie ihn stirnrunzelnd ansah und fragte, was los sei, blieb er stumm. Nach und nach wurde ihm klar: Er hatte seine Sprache verloren.

    Medizinische Ursachen wurden nach etlichen Arztbesuchen ausgeschlossen. Karl sei tipptopp gesund meinten die Ärzte. Doch das half ihm wenig. Seine Sprache hatte er noch immer nicht wieder. Also beschloss er, sich auf die Suche zu machen. (...)

    Kalendergeschichten schreiben

    Kalendergeschichten sind kurze, einfache Geschichten, die früher auf Kalenderblättern erschienen. Häufig sind sie unterhaltsam und verfügen über eine Pointe oder Moral am Ende. Sie beschäftigen sich mit allgemeinen Lebensfragen, gesellschaftlichen Debatten oder aktuellen Entwicklungen. Ansonsten gibt es keine verbindlichen formalen Merkmale, denen sie entsprechen müssen.

    Nutze die folgenden Anfänge zum Weiterschreiben und verfasse deine eigene Kalendergeschichte...

    Die Diagnose

    Dorothee hatte ihr Leben lang gearbeitet. Seit wenigen Wochen erst befand sie sich im Ruhestand. Noch war sie dabei, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Und nun das. Nur noch sechs Monate gab ihr der Arzt. Hätte sie sich doch bloß nicht von ihm untersuchen lassen! (…)

    Trotz

    Florian wollte spielen, sich mit Freunden treffen, Fernsehen. Florian wollte so vieles, bloß Hausaufgaben machen wollte er nicht. Seine Eltern waren erst ratlos, dann unwirsch schließlich verzweifelt. Was sollten sie tun? (…)

    Sabattjahr

    Fünf Jahre lang hatte Rio auf dieses Jahr hin gespart. Und nun stand tatsächlich sein vorerst letzter Arbeitstag an. Danach hätte er 365 Tage Zeit, um ausschließlich das zu tun, was er wollte. Nicht länger das, was andere von ihm verlangten. Würde es ihm gelingen, das Jahr sinnvoll zu nutzen? (…)

    Die Verlockung

    Die kleine Schatulle sah verlockend aus. Nur ein Griff danach, schon wären Martas Sorgen für immer gelöst.

    Sie zögerte kurz.

    Dann ließ sie den Schmuck mit einem unauffälligen Griff in die Tasche ihres Mantels gleiten und wandte sich dem Ausgang des Juweliergeschäfts zu. (…)

    Die Räumung

    Das kleine Dörfchen Blitzebath bestand seit beinahe 500 Jahren. Damals hatten sich die Menschen um ein großes Gehöft herum angesiedelt und eine kleine Kapelle erbaut. Und nun hieß es im Radio, eine Hundertschaft rücke an, um die letzten starrköpfigen Bewohner wegzuschaffen, bevor man die Gebäude abreißen würde.

    Heinz war jetzt beinahe 70. Sein ganzes Leben lang hatte er in dem Dorf gelebt. Er zog die Kette fester, mit der er sich an den Brunnen auf dem Marktplatz festgemacht hatte. Ihn bekamen sie niemals hier raus! (…)

    Geschichten weiterschreiben – jetzt bist du gefragt!

    100 Geschichten-Anfänge zum Weiterschreiben – das ist jede Menge.

    Wie sollst du dich für einen davon entscheiden?

    Probier am besten Verschiedenes aus. Spüre in dich hinein und schreib die Geschichten weiter, die dich emotional ansprechen. Wage dich in Bereiche, in denen du literarisch bisher wenig unterwegs warst. Und lass dich dazu inspirieren, auch ohne vorgegebene Anfänge Geschichten zu schreiben.

    Du kannst die vorliegenden Anfänge auch wundervoll als autodidaktischen Schreibkurs nutzen. Nimm dir z.B. für jeden Tag einen anderen Anfang vor und schreibe eine Geschichte. So kannst du mehr als drei Monate lang dein Kreatives Schreiben weiterentwickeln.

    Oder beschäftige dich jede Woche mit einer anderen Kategorie. So erweiterst du dein Repertorie beim Geschichtenerzählen. Du findest so auch heraus, für welche Art Geschichten du besonders brennst und welche dich weniger interessieren. Probierst du alles aus, wartet hier vielleicht noch die ein oder andere überraschende Erkenntnis auf dich.

    Welche Anfänge zum Weiterschreiben auch immer du wählst – das Allerwichtigste ist, dass du schreibst! Dies sind bloß Impulse für deine Schreibinspiration. Du kannst sie nach Belieben

    • verändern
    • umschreiben
    • als Anstoß für ganz andere Anfänge nehmen.

    Geschichten zum Weiterschreiben, Schreibratgeber, Schreibseminare, Schreibcoaching und viele weitere Inspirationen kann ich dir bieten. Doch ich kann das eigentliche Abenteuer nicht für dich übernehmen. Schriftsteller werden musst du schon selbst!

    Hast du eine interessante Geschichte zu einem der Anfänge geschrieben?

    Teile sie in den Kommentaren und verlinke auf deinen Webauftritt als Autor!

    Der Beitrag 100 Geschichten zum Weiterschreiben erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  5. Bist du verunsichert, was du eigentlich noch schreiben darfst und was nicht?

    Dann ist dieses Gespräch für dich interessant!



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    Shownotes

    Joey Juschka schreibt kürzere Prosa-Texte über spannende gesellschaftliche Themen und scheut sich nicht, mit ihren Texten hin und wieder anzuecken. Alle Infos zu ihr als Autorin findest du hier: joeyjuschka.com

    Im Gespräch geht es unter anderem um folgende Themen:

    • Politisch korrekt schreiben - ist das immer eine gute Idee? Und ist das überhaupt machbar?
    • Was soll das eigentlich heißen: politisch korrekt?
    • Welche besonderen Herausforderungen stellen sich Autoren in der heutigen Zeit?
    • Wie kann ein gesunder Umgang damit aussehen, dass der Anspruch politisch korrekt zu schreiben an einen herangetragen wird?
    • Welche konkreten Strategien gibt es für Autoren, wenn sie identitätspolitische Entwicklungen vor Herausforderungen stellen?
    • Haben wir beim Schreiben immer politische Verantwortung oder nicht?

    Der Beitrag Politisch korrekt – Gift für Autoren!? – mit Joey Juschka (Podcast Episode 131) erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  6. Schon einmal daran gedacht, einen Roman zu schreiben? Dann ist diese Episode für dich!

    Du erfährst,

    • was daran herausfordernd ist
    • was daran wundervoll ist
    • und was du und dein Schreibpartner dafür mitbringen sollten.



    Shownotes

    Bettina und Harald Betz haben gemeinsam den Roman Mieses Geld verfasst. Sie bringt als Latinistin, Romanistin und Gymnasiallehrerin die Expertise für Sprache mit, er als erfahrener Banker fundiertes Finanzwissen.

    Der Roman Mieses Geld erscheint am 25.6.2024. Vorbestellungen sind bereits auf der Seite des Verlags möglich

    Alle Infos zum Roman von Bettina und Harald Betz finden sich unter miesesgeld.de

    Im Gespräch geht es unter anderem um folgende Themen:

    • Die Geschichte von Bettina und Harald, die zu zweit einen Roman geschrieben haben
    • Die besonderen Herausforderungen, zu zweit einen Roman zu schreiben
    • Die besonderen Chancen, zu zweit einen Roman zu schreiben
    • Welche Tools und Strategien hilfreich sind, wenn ihr zu zweit einen Roman schreiben wollt
    • Welche persönlichen Fähigkeiten ihr mitbringen solltet, um zu zweit einen Roman zu schreiben

    Der Beitrag Zu zweit einen Roman schreiben – mit Bettina und Harald Betz erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  7. Wie gelingt es Autorin zu sein und zugleich als Lektorin zu arbeiten? Kommt man da nicht durcheinander? Oder lässt sich beides gut kombinieren?

    Das erfährst du in dieser Episode!

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    Shownotes

    Melina Coniglio arbeitet als freie Lektorin sowie als Autorin.

    Ihr Angebot als Lektorin findest du hier: https://melinaconiglio.de/

    Alle Infos zu ihrer Arbeit als Autorin findest du hier: http://www.mgc-darkromance.de/

    Wir sprechen unter anderem über folgende Themen:

    • Der Werdegang Melina Coniglio und wie sie Lektorin wurde
    • Was du tun kannst, wenn auch du Lektorin werden möchtest
    • Welche Herausforderungen bestehen darin, sowohl Lektorin als auch Autorin zu sein?
    • Inwiefern lässt sich beim Lektorieren davon profitieren, auch Autorin zu sein?
    • Wodurch unterscheidet sich die Arbeit als Autorin maßgeblich von der Arbeit als Lektorin?
    • Ist es für alle eine gute Idee, Bücher zu schreiben und zu lektorieren?

    Der Beitrag Autorin + Lektorin – wie geht das? – mit Melina Coniglio erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  8. Ein Thema wie eine kalte Dusche und der Killer auf jeder Party gleich neben dem Tod: das liebe Geld. Fesselnd über Geld schreiben: das soll klappen? Oh ja! Wie genau erfährst du in dieser Episode!

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    Shownotes

    Bettina und Harald Betz haben gemeinsam den Roman Mieses Geld verfasst. Sie bringt als Latinistin, Romanistin und Gymnasiallehrerin die Expertise für Sprache mit, er als erfahrener Banker fundiertes Finanzwissen.

    Der Roman Mieses Geld erscheint am 25.6.2024. Vorbestellungen sind bereits auf der Seite des Verlags möglich

    Alle Infos zum Roman von Bettina und Harald Betz finden sich unter miesesgeld.de

    Im Gespräch geht es unter anderem um folgende Themen:

    • Was ist am Thema Geld so faszinierend?
    • Wie lässt sich über ein trocken anmutendes Thema fesselnd erzählen?
    • Welche Fallstricke gibt es, wenn man über ein Sachthema einen Roman schreiben möchte?
    • Wie gelingt der Balanceakt zwischen interessanten Informationen und einer packenden Geschichte?
    • Wie fallen die Reaktionen aus, wenn man erzählt, dass man über Geld schreibt? Wie geht man damit am besten um?

    Der Beitrag Fesselnd über Geld schreiben – mit Bettina und Harald Betz (Podcast Episode 126) erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  9. von J.C. Borkenstein

    Vor 9 Jahren lag ich am Strand, mein Notebook auf dem Schoß, fest entschlossen, mein erstes Buch zu schreiben.

    Der Titel: Wie man mit einem Katzen-Kratzbaum Millionär werden kann.

    Begeistert von der Idee anhand eines so absurden Beispiels zu demonstrieren, wie man ein Unternehmen gründet, sprudelten die ersten 20 Seiten aus mir heraus. Das war’s dann aber auch schon.

    Der Schreibfluss verebbte.

    Ich war enttäuscht: Von der Idee. Vom Schreiben. Letztlich von mir selbst.

    Und dies sollte nicht der einzige Rückschlag bleiben. In den folgenden Jahren fiel ich immer wieder auf die Nase. Und doch gelang es mir trotz allem immer weiterzuschreiben.

    Wie?

    Das erfährst du in diesem Artikel!

    Motivation fürs Weiterschreiben durch andere Menschen

    Ein paar Jahre später lernte ich zufällig jemanden über Instagram kennen.

    Zwischen uns lagen 10.000 km. Innerhalb weniger Tage schrieben wir mehr als 13.000 Wörter. An einen Satz kann ich mich noch heute erinnern: „Ich glaube, lieber J.C., in dir steckt ein kleiner Autor“.

    Auf einmal war die Motivation da weiterzuschreiben. Ich bloggte ein bisschen. Wollte, dass sie meine Texte liest, dass sie mich sieht. Aber ich hatte ihr zuvor schon alles geschrieben, was ich zu sagen hatte.

    Trotzdem schrieb ich weiter. Ich wollte mehr. Nicht nur irgendwelche Texte.

    Ich wollte ein Buch schreiben, von Anfang bis Ende, nicht eins, das ich nach 20 Seiten abbrechen würde.

    Auf meinen Schreibfluss war jedoch kein Verlass. Dafür aber auf meine Sinnkrisen.

    Weiterschreiben und die Angst überwinden

    Äußerlich betrachtet hätte es mir damals blendend gehen müssen. Doch mich plagten Ängste. Plötzlich hatte ich auch noch Angst vor den Ängsten. Kein Wunder, denn ich hatte nur noch 9 Monate Zeit, der Mann zu werden, der ich sein wollte. Denn meine Freundin war schwanger. Robert Seethaler schrieb mir einmal:

    „Schreib nur, wenn du musst. Der Wille alleine reicht wahrscheinlich nicht.“

    Ich wusste damals nicht so recht, was er meinte. Heute schon.

    Etwas in mir tat weh und ich musste mir ein Pflaster schreiben. Mir war zum Heulen zumute.

    Doch ich schrieb weiter.

    Mit meinem ersten Buch „Das Glück der Zweifel“ zog ich mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf. Es ging mir besser. Ich schickte das Manuskript an zig Verlage.

    Niemand meldete sich.

    Weiterschreiben und Chancen ergreifen

    Was mache ich hier eigentlich?

    Wie komme ich darauf, einen auf Schriftsteller zu machen?

    Reiß dich gefälligst zusammen und investiere deine Zeit in Sinnvolleres!

    Diese Art Selbstgespräche kommen euch sicher bekannt vor.

    Als ich wieder mal kurz davor war, meinen Traum aufzugeben, klingelte mein Telefon.

    Ein Bekannter, mit dem ich lange nicht mehr gesprochen hatte, wollte hören, wie es mir geht. Ich erzählte ihm von meinem Buch, meinen Zweifeln und dass ich jetzt aufgeben würde.

    „Schick mal rüber, ich will es lesen“, murmelte er, „aber ich mag keine Rechtschreibfehler.“

    Bum, babum, mein Herz tanzte Tango. Dieser Bekannte war nämlich Spiegel-Bestseller-Autor.

    Ein echter Schriftsteller wollte mein Buch lesen!

    In jeder freien Minute überarbeitete ich das Manuskript. Holte mir Hilfe aus der Familie, um jedes Komma, jede wörtliche Rede gerade zu ziehen. Schließlich schickte ich es meinem Bekannten.

    Sein Urteil ließ nicht lang auf sich warten: „Hab’ das Buch in einer Session gelesen. Bloody well done J.C. – Danke für die geile Lektüre. Wann kommt die Fortsetzung? Ich schick es gleich meinem Verleger.“

    Enttäuschungen durchstehen und weiterschreiben

    Ich dachte, jetzt geht es los. Morgen würde sich ein Verleger melden. Übermorgen würde die NY-Times um ein Interview bitten.

    Doch nichts passierte.

    Ich veröffentlichte das Buch selbst. Ich musste einen Haken dransetzen.

    Wieder fehlte mir etwas im Außen, das auf mein nächstes Buch wartete. Ich dödelte umher, wusste nicht, wie ich weiterschreiben sollte.

    Doch eines Tages lernte ich jemanden kennen, der jemanden kannte, die jemanden kannte, der eine renommierte Literatur Agentur leitete. Dabei hatte ich für Buch zwei nur eine vage Idee. Kein einziger Satz war geschrieben.

    Die Agentur rief an. Das Exposé fanden sie vielversprechend und nahmen mich unter Vertrag. Ich war einer von fünf Autoren pro Jahr. Plötzlich war mein Gesicht auf deren Website. Seite an Seite mit renommierten Beststellerautoren.

    Wann ich die ersten Seiten liefern könne, wollten sie wissen. Ich legte los. Monatelangen schickten wir uns das Manuskript virtuell hin und her. Denn ich wusste immer: Meine Agentin wartete auf die nächsten Seiten.

    Und dann war es fertig. Alle waren sehr zufrieden. Die Agentur schickte mein zweites Buch an die Verlage... Jetzt würde es doch klappen mit dem Durchbruch!

    Doch wieder passierte nichts.

    Nada.

    Niente.

    Über ein Jahr lang hoffte ich, dass doch noch ein Verlag anbeißen würde. Bis eines Abends eine Freundin fragte, wie weit ich mit dem zweiten Buch sei. Sie würde es so gerne lesen.

    Schluss mit lustig, dachte ich mir. Wieder veröffentlichte ich das Buch selbst und verbaute mir jegliche Chance auf eine Verlagspublikation.

    Aber: Ich durfte mein zweites Baby endlich allen zeigen.

    Millionär für kurze Zeit verkaufte sich ein paar hundert Mal. Ich machte mich an Buch 3.

    Weiterschreiben trotz allem

    Mein Blick fiel neulich auf den Kalender. Ich merkte, dass 9 Jahre vergangen waren seit meinem Entschluss, Schriftsteller zu werden. Das ganze letzte Jahr hatte ich geschrieben, ohne dass jemand darauf wartete, was ich zu Papier brachte.

    Falsch.

    Ich selbst wartete darauf.

    Endlich hatte ich damit begonnen, an mich selbst zu glauben. Und festgestellt: fürs Aufgeben war es zu spät.

    Selbst, wenn ich erst am Ende meines Lebens Weltruhm erlangen würde, so wie Edgar Allan Poe, oder vielleicht niemals. Was ich endlich verstanden hatte: All das gehörte dazu. Deswegen schreibe ich weiter.

    J.C. Borkenstein schreibt Bücher über Persönlichkeitsentwicklung. Über die größten Kämpfe, die Menschen austragen können: nämlich die in uns selbst. Auf jcborkenstein.com erscheinen kurze Storys über Zweifel, Mut und Ehrlichkeit. In seinem Newsletter verrät er seine wichtigsten Erkenntnisse aus über 10 Jahren Persönlichkeitsentwicklung.

    Der Beitrag Weiterschreiben trotz allem – das brauchst du dafür! erschien zuerst auf Schreiben und Leben.

  10. Du möchtest ein Kinderbuch schreiben, das deine Leser oder Zuhörer erreicht...

    • Was gilt es dabei zu beachten?
    • Welche Besonderheiten gibt es beim Schreiben von Kinderbüchern?
    • Wie kannst du gegen die riesige Konkurenz aus Filmen, Serien und Videos bestehen?

    Auf all diese Fragen gibt es Antworten im Gespräch mit dem Kinderbuchautor Andreas Z Simon...

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    Shownotes

    Andreas Z Simon...

    ist Drehbuchautor, TV-Produzent, Regisseur und Podcaster. Er betreute etliche Kindersendungen, inszenierte beinahe 100 Musikvideos, drehte einen Kinofilm und reiste um die halbe Welt. Vor Kurzem hat er sein erstes Kinderbuch geschrieben. Alle Infos zu ihm findest du hier...

    In seinem Kinderbuch Die Zukunft in meiner Hand stößt Jonas auf eine App, die die Zukunft voraussagen kann. Das anfängliche Interesse verwandelt sich schnell in Euphorie und schließlich Chaos...

    Worum geht's in dem Gespräch?

    • Andreas Z Simons Kinderbuch Die Zukunft in meiner Hand: worum es geht, was ihn dazu bewogen hat, es zu schreiben und für wen es etwas ist.
    • Einen Roman schreiben bringt immer Herausforderungen mit sich. Wo liegen die besonderen Herausforderungen, wenn es ein Roman für Kinder ist?
    • Wie können Kinderbücher bei all den Filmen, Serien und Videos noch bestehen?
    • Guter Schreibstil - worauf muss man beim Schreiben eines Kinderbuchs hier besonders achten?
    • Eine gute Geschichte erzählen - worauf muss man hier beim Kinderbuchschreiben besonders achten?

    Der Beitrag Ein Kinderbuch schreiben – darauf kommt’s an! – mit Andreas Z Simon (Podcast Episode 124) erschien zuerst auf Schreiben und Leben.